Görlitz. Begleitet von rechtem Gegenprotest haben Hunderte Menschen den 3. Christopher Street Day (CSD) in Görlitz gefeiert. Unter dem Motto "Gleiches Recht für alle!" zogen sie durch die Grenzstadt und auch auf die polnische Seite. In den sozialen Netzwerken hatten deutsche und polnischen Rechtsextremisten dazu aufgerufen, dem CSD entgegenzutreten. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 720 Menschen an dem CSD-Aufzug, bei dem Gegenprotest waren es etwa 460.
Sowohl die deutsche als auch die polnische Polizei hatten einen größeren Einsatz vorbereitet. Nach ersten Angaben der Polizei wurden ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Versammlungen verhindert. "Die beiden Aufzüge wurden zeitversetzt auf die Wegstrecke geschickt. Zuerst der CSD und dann der Gegenprotest", erläuterte ein Polizeisprecher. Ersten Angaben zufolge blieb es verhältnismäßig ruhig und es kam zu keinerlei gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Prominente Unterstützung
Martin Dulig, der amtierende Wirtschaftsminister von Sachsen (SPD) war mittendrin und unterstützte die Veranstaltung.
Gegendemos angekündigt
Parallel zum Christopher Street Day wurden auch Gegendemos unter dem Titel "Heimat und Tradition bewahren - Kinder schützen vor dem Genderwahn" angekündigt.
Mit Deutschlandflaggen und Reichsfahnen sind die Teilnehmer der Gegenbewegung durch die Straßen gelaufen und haben rechte und antifaschistische Parolen gerufen. Für viel Entsetzen sorgte ein Spruch: "HIV hilf uns doch, Schwule gibt es immer noch", brüllen die Rechtsextremen in Richtung CSD. "Es wird nun unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt", sagte ein Polizeisprecher.
Insgesamt waren bei der Veranstaltung 460 bestätigte Teilnehmer.
Längere Wartezeit bestimmt den Demozug
Für die Sicherheit wurden die Demonstrationen auf Abstand gehalten, was zu längeren stillstehenden Wartezeiten führte. Ab 13 Uhr setzt sich der Umzug der Gegendemo wieder in Bewegung. Die Polizei ist in angemessener Stärke präsent. In der Görlitzer Innenstadt kommt es in die Abendstunden zu starken Verkehrsbehinderungen.
erschienen am 28.09.2024