Leipzig. Am Montagmorgen ab 7.15 Uhr wurden die Amazon-Beschäftigten in Leipzig zwei Tage zum Streik aufgerufen. Begleitend zur Tarifrunde im Einzel- und Versandhandel wird für die Bezahlung nach dem Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels Sachsen und die Übernahme des bevorstehenden Tarifergebnisses gestreikt. "Erst letzte Woche wurde bekannt, dass Amazon in der Coronakrise seinen Gewinn verdreifacht hat. Die Umsätze im 1. Quartal 2021 sind um 44 Prozent gestiegen. Doch an der gewerkschaftsfeindlichen Haltung von Amazon ändert sich nichts. Die Arbeitsbedingungen sind geprägt durch Dauerstress und Rücksichtslosigkeit. Auch die Verhandlungen zu einem Gesundheitstarifvertrag wird abgelehnt", so Ver.di-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.
Amazon erzielte 44 Prozent mehr Gewinn im ersten Quartal 2021
"Mit dem erneuten Streik wollen wir Amazon weiter unter Druck setzen und zeigen, dass es ohne Tarifvertrag keine Ruhe bei Amazon geben wird", so Ver.di-Streikleiter Ronny Streich. "Gleichzeitig wird an sechs anderen Standorten gestreikt. In Polen ist heute Feiertag, da können Aufträge auch nicht hin- und hergeschoben werden", erklärt er. "Die Ablehnung der tariflichen Bezahlung des Marktführers im Online- und Versandhandel ist ein Skandal. Amazon nutzt die öffentliche Infrastruktur, aber zeigt keine soziale Verantwortung. Die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels müssen allgemeinverbindlich erklärt werden, damit sie für alle - also auch für Amazon - gelten", so der Ver.di-Verhandlungsführer für den Einzel- und Versandhandel, Jörg Lauenroth-Mago.
"Wegen der besonderen Hygieneregeln aufgrund der Coronapandemie finden vor dem Amazon-Lager nur kleinere Aktionen am Montagmorgen statt, um die Beschäftigten über den Streik zu informieren", so Ronny Streich.
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