Region. Jedes Jahr werden etwa 27 Millionen Nadelbäume zur Weihnachtszeit geschlagen, nur um dann für knapp zwei bis drei Wochen als geschmückter Weihnachtsbaum in den Wohnzimmern zu stehen und die Tradition aufrecht zu erhalten. Dies entspricht einer Fläche von 70.000 Fußballfeldern, die damit abgeholzt werden. Und in den Wochen nach dem großen Fest fliegen die Bäumchen aus dem Fenster und werden verbrannt. Viele Umweltschützer sehen das als Verschwendung der Bäume an. Gerade in Zeiten von Fridays For Future ist vielleicht Umdenken angesagt.
"Ein Leben nach Weihnachten"
Aber die Tradition einfach abschaffen ist für viele Menschen auch keine Lösung. Das muss auch gar nicht sein, denn es gibt mittlerweile mehrere Firmen in Deutschland, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Weihnachtsbäume mit Blumentopf zu vermieten und zu verkaufen, die dann hinterher wieder in die Erde eingepflanzt werden können. "Wir wollen die Freude, die uns jeder Weihnachtsbaum zur Weihnachtszeit schenkt, zurückgeben und den Weihnachtsbäumen ein Leben nach Weihnachten geben", heißt es von den Weihnachtsbaumfreunden aus Mainz. Sie verkaufen und vermieten neben normalen Weihnachtsbäumen nun auch die Alternative - nämlich Bäume mit Wurzeln im Blumentopf und liefern deutschlandweit. Auch Martins Paderbäumchen oder Green Tree haben diese Idee vom lebenden Weihnachtsbaum umgesetzt.
Doch ist dann der Plastikbaum nicht die noch ökologischer Lösung?
Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass ein echter Baum (von etwa 1,75 Meter) zirka 13.000 Kilogramm CO2 absorbiert und Sauerstoff herstellt. Ein Plastikbaum, der in 4 von 5 Fällen aus Nahost importiert wird, verursacht 48 Kilogramm CO2 und wird nach seiner Nutzungszeit zu Plastikmüll. Eine Person aus Deutschland hat eine CO2 Emission von 10 Tonnen CO2 pro Kopf jährlich. (Daten von 2018)
erschienen am 16.12.2021