Mit hoher Sicherheit entspringt die Idee einer App, die auf dem Smartphone installiert wird, um die Nutzer darüber zu informieren, ob sie Kontakt zu einem positiv auf das Corona-Virus getesteten Menschen hatten, dem guten Willen, noch mehr zu tun, um die Verbreitung der Krankheit einzudämmen. Und dennoch sollte jeder genau überlegen, ob er sie sich auf den Westentaschencomputer lädt. Denn ist sie erst einmal drauf, bleibt sie dort in der Regel, denn bevor die meisten sie irgendwann wieder löschen, sagen sich womöglich viele, dass man ja nicht wissen kann, ob sie nicht doch noch einmal nötig wird. Als Pandora einst die Büchse öffnete, tat sie dies aus einer naiven Neugier heraus. Mit dieser Kontroll-App, um nicht gleich wieder von Überwachung zu reden, wird wohl wieder so eine Büchse geöffnet. Der Mensch gewöhnt sich schnell an Dinge, die er für nützlich oder gar fortschrittlich hält. Und sehr schnell kann es geschehen, dass man gar nichts mehr dabei findet, dauerhaft kontrolliert zu werden.
erschienen am 08.04.2020Pandora und die normale Kontrolle
Angemerkt Gedanken über die Corona-App
Von Wieland Josch