Es ist Fastenzeit, und gezwungenermaßen muss diesmal jeder mitmachen. Das Virus zwingt uns Situationen auf, die wir nicht kennen und die wir auch nicht kennenlernen wollten. Auch wenn hier und da ein nicht immer sinnvoller Aktionismus zutage tritt, das ändert nichts an der Tatsache, dass auch in den kommenden Wochen Gewohntes nicht stattfindet oder zur Verfügung steht. Anfangs wird sicher die Vernunft den meisten Menschen diktieren, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind. Doch ist unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten derart gnadenlos auf Spaßkultur getrimmt worden, dass man wohl abwarten kann, wie lange sich deren massenhaft vorhandene Jünger zurückhalten. Keine Partys, keine witzigen Events, keine Konzerte, selbst das heißgeliebte Abhängen findet nicht mehr statt, weil die Kneipen geschlossen haben. Die Gefahr, dass am Ende doch die Gier nach dem Vergnügen und damit die Unvernunft obsiegen könnten, ist nicht ganz ausgeschlossen. Das wäre das Falscheste, was passieren darf.
erschienen am 19.03.2020Fastenzeit mal anders: Soziale Kontakte und Events fasten
Corona Obsiegt die Gier nach dem Vergnügen?
Von Wieland Josch