Die neue Serie "Sisi" überzeugt überraschend

Anikas Serien-Tipp: Serienkritik Sechs Folgen über die Kaiserin von Österreich-Ungarn

Anikas Serien-Tipp:

Seit genau vier Wochen kann man die erste Staffel der neuen Serie "Sisi" online streamen. Die Serie ist eine Produktion von Story House Pictures und wird auf der Plattform RTL+ ausgestrahlt. Im Free TV wurden zwischen Weihnachten und Neujahr alle sechs Folgen auf RTL und ORF gezeigt. 

Die Handlung der Serie dreht sich um Kaiserin Elisabeth

Die Serie erzählt vom Leben der historischen Figur Elisabeth Amalie Eugenie von Wittelsbach, Prinzessin in Bayern, die in den 1850er Jahren den Kaiser Franz Joseph I. heiratete und zur Kaiserin von Österreich-Ungarn gekrönt wurde. Die Schweizer-Nachwuchsschauspielerin Dominique Devenport verkörpert die Rolle der Sisi und der bekannte deutschen Schauspieler Jannik Schümann den Franz Joseph I. Anders als die Film-Trilogie mit Romy Schneider aus den 1950er Jahren, wird hier etwas ernsthafter und ungeschönt die Lebensgeschichte, jedoch auch mit vielen erzählerischen Freiheiten, umgesetzt. 

Die Handlung beginnt damit, dass der junge österreichische Kaiser Franz Joseph in Arad mit seinen Truppen brutal einen Aufstand der Ungarn niederschlägt, die mehr Unabhängigkeit und ein eigenes Parlament fordern. Nachdem Aufstand reist  Franz wieder zum Palast und lädt zur Brautschau. Die beiden Töchter von Herzogin Ludovica und Herzog Max in Bayern, welche in Possenhofen am Starnberger See aufgewachsen sind, reisen mit der Mutter nach Bad Ischl, da die ältere Tochter Helene Franz heiraten und Kaiserin von Österreich werden soll. Doch es kommt natürlich anders und so entscheidet sich Franz für Sisi.

Sisi wächst in ihre Rolle als Kaiserin

Zwischen den Zeilen merkt man, wie ein Klinsch zwischen den Schwestern erwächst, der im späteren Verlauf wieder abflacht. Nach der Hochzeit wird der noch kindlichen Elisabeth erst bewusst, wie sehr sich ihr Leben nun verändert. Doch schafft sie es, entgegen der Vorgaben, ihre eigenen Wünsche und Ziele umzusetzen. Franz und Sisi müssen im Verlauf der Serie viele Rückschläge und Ungereimtheiten aus der Welt schaffen und ihre Liebe scheint immer wieder kurz davor, zu zerbrechen. Die Umstände der Zeit und der Klinsch mit Ungarn werden zur Herausforderung. Von Folge zu Folge kann der Zuschauer den Wandel vom verspielten Mädchen zur rechtmäßigen erwachsenen Kaiserin mit verfolgen und wird nicht enttäuscht.

Großes Lob für Dominique Devenport

Dominique Devenport scheint die ideale Besetzung der Sisi zu sein und verkörpert diese sehr professionell. Mir hat auch sehr gut gefallen, wie die Produzenten es geschafft haben, zwischen den Zeilen eine kleine Rivalität von Franz‘ Seite Sisi gegenüber zu erschaffen. Sisi scheint die Massen zu begeistern und mit ihrer frischen und tapferen Art kluge Schachzüge zu setzen, denen Franz nicht gewachsen ist. Manchmal kommt es mir so vor, als hasse er Sisi dafür, dass sie immer bessere Entscheidungen trifft und er damit als Kaiser "scheiterte". Die Männer- und Frauenrollen waren eben im 19. Jahrhundert noch andere als heute. Sicher haben die Macher der Serie Sisi mehr auf einen Sockel gestellt, aber es ist sehr schön, wie die Kaiserin um ihre Würde, ihre Familie und auch um ihr Land kämpft. Franz und Sisi finden am Ende natürlich wieder zueinander und der Konflikt mit Österreich wird ebenfalls gelöst.  

Fazit zur Serie

Mein Fazit: Ich war sehr überrascht, wie gut die Serie doch tatsächlich ist. Man vermisst nicht einmal Karlheinz Böhms Ruf "Sissi" im österreichischen Dialekt oder Romy Schneiders Antwort "Fraaaanz". Ich denke, ihr habt beim Lesen genau deren Stimmen aus den Filmen gehört, sie sind ja auch Kult. Ich habe zu diesen alten Filmen nie einen echten Zugang gefunden. Von der neuen Serie konnte ich jedoch nicht genug bekommen und habe sie in zwei Tagen durchgeschaut. Die Folgen sind spannend, historisch und ein bisschen zwischen Märchen und Krieg. Die Balance wurde gut getroffen, die Kostüme sind prächtig. Der Cast wurde gut gewählt und die schauspielerische Leistung war sehr professionell. Die Darsteller verstehen ihren Job. Ich frage mich zum Ende hin nur, worum sich eine zweite Staffel drehen könnte, denn der Sender hat bereits angegeben, dass diese in Planung wäre. Ich brauche eigentlich keine zweite Staffel, da ich die Serie, so wie sie war, perfekt fand. 


 

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