Mehrere Millionen abgeholzte Nadelbäume, tausende geschlachtete Tiere und einen Haufen Verpackungsmüll: So feiert man in Deutschland Weihnachten. Einige sagen jetzt, dass die Weihnachtsbäume, der Braten oder die Bockwurst und das schöne weihnachtliche Geschenkpapier zu einem besinnlichen Weihnachtsfest mit der Familie und den Freunden gehören. Aber ist das in Zeiten von "Fridays for Future", der Verbannung von Plastiktüten im Einzelhandel und dem Verdrecken der Meere durch unseren Müll noch mit unserem Gewissen vereinbar?
Advent, Advent, der Papierhaufen brennt…
Zu Weihnachten macht man anderen gerne eine Freude. Man kauft Geschenke, backt Plätzchen, macht Liköre oder Marmeladen und bastelt. Und um das alles noch schön zu verpacken, greift man zu Geschenkpapier mit kleinen süßen Weihnachtsmännern, Tannenbäumen und Glitzersternchen oder zu Geschenktüten in weihnachtlichem Design. Doch welcher Beschenkte hebt schon das zerknitterte Geschenkpapier auf, welches man mit Vorfreude von dem Geschenk gerissen hat? Richtig, nur die wenigsten. Und nun sitzt man nach der Bescherung vor einem riesigen Haufen Müll. Müll, den man hätte vermeiden können.
In Deutschland verbraucht man pro Person etwa 100 Gramm Geschenkpapier pro Jahr. Zusammengerechnet sind das 8000 Tonnen Papier, welches weggeworfen wird.
Gibt es Alternativen?
8000 Tonnen Müll, die man durch alternative, umweltfreundlichere Geschenkverpackungen vermeiden kann. Wer nicht ohne Geschenkpapier kann, hat die Möglichkeit, bereits benutztes Geschenkpapier wiederzuverwenden. Dafür ist aber beim Auspacken des bekommenen Geschenks ein wenig Fingerspitzengefühl notwendig. Denn Geschenkpapier reißt schnell ein. Dann kann es auf eine leere Geschenkpapierrolle gerollt und für das nächste Fest aufbewahrt werden. Eine weitere Alternative ist selbstgemachtes Geschenkpapier: Dafür einfach alte Zeitungen, Notenblätter, Kalenderblätter oder Landkarten umfunktionieren.
Wie wäre es mit Boxen, Gläsern oder Tüchern, in denen man die Geschenke einpackt? Diese können nach dem Öffnen vom Beschenkten weiterverwendet werden oder für das Weiterverschenken aufbewahrt werden. Gläser hat jeder Haushalt in der Küche. Von eingelegten Gurken, Marmelade oder Senf: Das leere Glas einfach in heißes Wasser legen, das Etikett abmachen und bei 150 Grad für zirka 10 Minuten in den Ofen stellen. Schon hat man ein steriles Glas, in das perfekt selbstgemachte Geschenke aus der Küche passen. Wer möchte, kann den Deckel auch mit Lack besprühen und eine Schleife um das Glas machen.
Geschenkpapier mit Dinos auf Skiern? Einfach zu niedlich, um es nicht zu kaufen!
Ich gehöre zu denen, die alles kaufen, wenn es süß aussieht. Dieses Jahr war es Geschenkpapier mit Dinos, die Ski fahren. Wer kann daran schon einfach so vorbeigehen? Ja, es macht mir ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, dass meine Mutter, der die große Ehre zuteil wird, dieses Geschenkpapier zu bekommen, es einfach so aufreißen und es dann in die Papiertonne werfen wird. Zeitgleich sehe ich meine Schwiegermutter und Schwägerin, die jedes Geschenk, was mit Papier eingepackt ist, so vorsichtig öffnen, dass sie mindestens zehn Minuten da sitzen und in Zeitlupe den Klebestreifen vom Papier entfernen, um das Papier dann wegzulegen und mir nächstes Jahr ein Geschenk zu geben, was im selben Papier eingewickelt ist. Mir fällt es schwer umweltfreundliche Alternativen in meinen Alltag einzubauen. Aber ich versuche dieses Weihnachten, abgesehen von dem Dino-Geschenkpapier, auf alternative Geschenkverpackungen zu setzen: Gläser, Dosen und Geschenktüten, die ich die letzten Jahre gesammelt habe.
Challenge: Ein Weihnachten ohne Geschenkpapier aus dem Einzelhandel
Wie man sieht, bekommt man mit ein wenig Kreativität viele umweltfreundlichere Alternativen zu gekauftem Geschenkpapier. Wie wäre es, wenn wir in diesem Jahr versuchen auf gekauftes Geschenkpapier zu verzichten und das Papier, was wir noch zuhause haben, verwenden oder Alternativen verwenden?? Damit vermeiden wir nicht nur mehrere Tonnen Müll sondern schonen auch unseren Geldbeutel!
erschienen am 08.12.2021