Chemnitz/Mittelsachsen. Das hatte sich der Chemnitzer Schausteller ganz anders vorgestellt. Lachende Gesichter, jauchzende Kinder, Menschen, die das Jahr 2021 entspannt auf dem Weihnachtsmarkt an der geschmückten Bude ausklingen lassen - so sah Rico Illgens Vision bis zum Ende vergangener Woche aus. Doch die hohen Inzidenzzahlen und die angespannte Belastungssituation auf den Intensivstationen in den Krankenhäusern des Freistaates Sachsen, machten die Weihnachtsmarktpläne der Schausteller zum zweiten Mal in Folge zunichte.
Hoffnung auf das Weihnachtsmarktgeschäft war groß
"Es hilft nichts", so Rico Illgen. "Jetzt bauen wir erst einmal das wieder ab, was wir gerade mühevoll aufgebaut hatten." In Chemnitz und in Annaberg-Buchholz wollte Rico Illgen mit seinem Team ein gutes Marktgeschäft machen. "Stattdessen heißt es nun, sich wieder mit Behördenschreiben zu befassen", so der Schausteller. "Ich werde wohl erneut Kurzarbeit für Mitarbeitende beantragen müssen."
Kooperation hilft den Schaustellern
Und obwohl die Situation der Schausteller gerade alles andere als rosig ist, zeigt sich Rico Illgen dankbar. Denn gemeinsam mit dem mittelsächsischen Schaustellerverband profitiert er aktuell von einer Kooperation mit der staatlichen Gesellschaft Sachsenlotto. Im Zuge der Zusammenarbeit stellten die Glücksbringer dem fahrenden Volk einen nagelneuen Anhänger zur Verfügung. "Er ist vergangene Woche bei uns angekommen und steht nun vor unserem Lager", erklärt Rico Illgen. "Wir hoffen, dass wir ihn im kommenden Jahr nutzen können, um für uns wichtige Infrastrukturen wie Wasserzähler oder Einzäunungen von Volksfestplatz zu Volksfestplatz zu fahren." Bisher mussten sie dafür kostenintensive Speditionsleistungen in Kauf nehmen. Der Anhänger, der den mittelsächsischen Schaustellern künftig gute Dienste erweisen soll, ist jedoch noch etwas kahl.
Kreativwettbewerb läuft noch
Sachsenlotto, "Freie Presse" und BLICK, die gemeinsam das Schaustellertum und dessen Traditionen in Südwestsachsen stärken wollen, suchen nun kreative Ideen, wie der Hänger künftig für Aufsehen sorgen kann. Gestaltungen können nun bis einschließlich 4. Dezember an die E-Mail-Adresse [email protected] gesendet werden. Die besten werden prämiert und mit einem Preisgeld belohnt