Warum ein Fußball-Fan aus Mittelsachsen mehr als 1000 Kilometer für seinen Verein lief

Fußball Insgesamt sind 1058 Kilometer und 16750 Höhenmeter zusammen gekommen

Flöha. 

Flöha. Es gibt so manchen Fan eines großen Fußball-Teams, der in der Bettwäsche seines Lieblingsvereins schläft. Andere lassen sich das Vereinslogo auf die Schulter tätowieren oder fahren pro Saison Tausende Kilometer mit dem Auto, um bei den Punktspielen dabei zu sein. Eine ganz andere Marke hat jetzt Andre Schäfer gesetzt. Er fühlt sich mit keinem Erstligisten, sondern mit dem TSV Flöha eng verbunden, der in der Landesklasse (7. Liga) um Punkte kämpft.

 

48-Jähriger läuft zum Auswärtsspiel

Der 48-Jährige ist in der abgelaufenen Saison zu jedem Auswärtsspiel des TSV gelaufen. "Insgesamt sind 1058 Kilometer und 16750 Höhenmeter zusammen gekommen", rechnet der Flöhaer vor. Die längste Distanz betrug fast 95 Kilometer (TSG Gröditz). Nach Freiberg, Langenau oder Mittweida mussten hingegen jeweils "nur" 25 Kilometer bewältigt werden. Weitere Stationen waren unter anderem Meißen, Wilsdruff, Riesa, oder Heidenau. Glück hatte er dabei mit dem Wetter. Lediglich eine Stunde habe es während der gesamten Fußball-Wanderungen schätzungsweise geregnet. Dafür war nach den Monaten ein paar Schuhe ein Entsorgungs-Fall. "Um bei einer Geschwindigkeit von maximal 6 Kilometern pro Stunde auch pünktlich anzukommen, ging es auch schon mal einen Tag eher los. Dann habe ich mir eine Übernachtung gesucht", ist vom wandernden Fußballfan, der als Maurer arbeitet, zu erfahren.

 

Vor Mannschaft angekommen

Einmal bat ihn ein Wirt in der Nähe von Heidenau, doch einmal zu schauen, ob sein Werbeplakat noch auf dem Sportplatz zu sehen sei. "Es hing noch da, natürlich habe ich den Kneiper angerufen und entsprechend informiert", sagt der aktive Fan des TSV. "Bei der Landesklasse-Aufstiegsfeier der Flöhaer Truppe reifte die Idee. Schließlich habe ich das Projekt voll durchgezogen und war stets vor der Mannschaft schon auf dem gegnerischen Sportplatz", berichtet Schäfer, der regelmäßig an großen Veranstaltungen, wie dem Fichtelbergmarsch oder dem Sachsen-Dreier in Döbeln teilnimmt.

 

Geräteturnen statt Fußball

Er hat selbst nie Fußball gespielt, dafür in der Jugend Geräteturnen betrieben. Schließlich fand Schäfer über seinen Sohn zu den Kickern des TSV Flöha. Der Junior begann als kleiner Junge, im Auenstadion zu kicken und stand in der vergangenen Saison im Kader der "Ersten". Zunächst betätigte sich Andre Schäfer als Mannschaftsleiter im Nachwuchs, ab der kommenden Saison übt er diese Tätigkeit bei der zweiten Männermannschaft aus.

 

Spende in Höhe von 500 Euro

Von dem Wander-Projekt zeigte sich Torsten Rölig, der Prokurist der Amand Umwelttechnik Rochlitz GmbH & Co. KG so begeistert, dass er die Initiative mit einer Spende in Höhe von 500 Euro bedachte. "Eine solche Aktion ist mehr als selten. Andre hat meine Hochachtung verdient", meint Rölig. "Das Geld kommt natürlich dem Verein zu Gute. Dafür können zum Beispiel Bälle gekauft werden", sagte Schäfer, der selbst auch Fan des Zweitligisten Schalke 04 ist. Allerdings habe er nicht vor, in einer Saison zu allen Auswärtsspielen der Gelsenkirchener zu laufen.

 



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