Freiberg. Am gestrigen Tag führte die Polizeidirektion Chemnitz mit Unterstützung der sächsischen Bereitschaftspolizei abermals mehrere Polizeieinsätze aufgrund angezeigter Versammlungen sowie zu erwartender "Spaziergänge" durch. Vorrangig um ihren Unmut über die coronabedingten Beschränkungen und damit einhergehende politische Entscheidungen zum Ausdruck zu bringen, kamen in Chemnitz, im Landkreis Mittelsachsen und im Erzgebirgskreis mehrere hundert Menschen an mindestens 18 Orten zusammen. Wie bereits in den vergangenen Wochen lag auch gestern der polizeiliche Fokus auf den Geschehen in Freiberg und Zwönitz.

 

In Freiberg waren etwas mehr als 100 Beamte ab etwa 17.00 Uhr im Bereich des Albertparks und in der weiteren Folge in der Innenstadt im Einsatz. Einerseits wurden zwei bei der Versammlungsbehörde angezeigte Versammlungen mit insgesamt zehn Teilnehmern abgesichert, andererseits war ab zirka 17.40 Uhr starker Zulauf von Personen, die sich offenkundig für einen "Spaziergang" sammelten, im Albertpark zu verzeichnen. Die Polizisten sprachen die Personengruppen daraufhin an und wiesen sie wiederholt auf die Bestimmungen der Corona-Schutzverordnung hin. Wenig später setzten sich Einzelpersonen und kleinere Gruppen in Richtung Chemnitzer Straße in Bewegung, wo weitere Personen aus dem Umfeld hinzukamen und über die Karl-Kegel-Straße, die Berthelsdorfer Straße, die Lange Straße, Bahnhofstraße und die Schillerstraße auf den Fußwegen zurück zum Albertpark liefen. In der Spitze waren rund 650 Teilnehmer bei diesem "Spaziergang" zu verzeichnen, wobei weitestgehend die Mindestabstände unter den Kleingruppen bzw. anzunehmenden Hausständen eingehalten wurden. Gegen 19.45 Uhr löste sich das Geschehen schließlich auf. Gegen einen der Teilnehmer wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, da er einen Polizisten beleidigt hatte.

 

Schon am Montag trafen sich zum wiederholten Kritiker und Gegner der Corona-Politik im Freiberger Albertpark, um von dort zu einem etwa einstündigen Spaziergang durch die Stadt aufzubrechen.