Böhrigen/Etzdorf/Striegistal. Ein schon von weitem sichtbares Baudenkmal feiert in Striegistal in diesem Jahr seinen 130. Geburtstag: der 1891 eröffnete Aussichtsturm. Engagierten einheimischen Bürgerinnen und Bürgern ist es zu verdanken, dass es den Turm überhaupt noch gibt, und dass er heute sogar wieder bestiegen werden kann. Das ausschlaggebende Ereignis für die Rettung des steinernen Kleinodes war die 825-Jahr-Feier von Böhrigen 2008.
Dort war der Turm und sein Verfall ein Gesprächsthema. Doch die Striegistaler haben nicht nur geredet, sondern auch gehandelt: Sie starteten Ende 2008 einen Aufruf im Striegistalboten, dem Gemeindeblatt der Gemeinde Striegistal, um den Turm zu retten. Über 100 interessierte Personen bekundeten ihr Interesse, sich an der Sanierung des Turmes als Mitglied in einem Verein oder mit Arbeitsleistungen und Sachspenden beteiligen zu wollen. Der nächste, logische Schritt war das Gründen eines Vereines: Nach Beratungen mit dem Bauamt der Gemeinde Striegistal, Baufachleuten und Behörden war Anfang Februar 2009 klar, dass sich der Turm noch retten lässt.
Verein kümmert sich um das Denkmal
Im April 2009 gründeten schließlich 26 Bürgerinnen und Bürger den Verein "Aussichtsturm Striegistal" mit dem Ziel 2011 zum 120. Geburtstag des denkmalgeschützen Bauwerkes den Turm saniert übergeben zu können. "Und das haben wir geschafft", sagt im Nachhinein mit Stolz Vereinsvorsitzende Matthias Zimmer.
"Der anstehende 130. Geburtstag des Bauwerkes wird voraussichtlich erst vom 30. April bis 1. Mai im nächsten Jahr gefeiert", informiert Zimmer weiter. Übrigens hat den rund 27 Meter hohen Turm der in Hainichen geborene, sehr heimatliebende Textil-Fabrikant Carl Gustav Leonhardt (1845-1903) in Auftrag gegeben. Der Turm wurde mit seiner finanziellen Unterstützung 1890/91 errichtet. Weitere Informationen dazu gibt es online.
erschienen am 31.05.2021