Dorfchemnitz. Der Qualitätstest hat gezeigt: die Adventszeit kann kommen. Die Meister des Stollengebäcks in Mittelsachsen sind gerüstet. Gehaltvolles Gebäck statt gesägter Gebilde standen am Wochenende in der Erlebniswelt in Blockhausen im Blickpunkt.
23 Meister des Bäckerhandwerks stellten sich der Prüfung
Zum 3. Mal wurde in der Emmerlich-Hütte weihnachtliche Traditionsleckerei verkostet. 23 Meister des Bäckerhandwerks aus den Innungen Mittelsachsen und Meißen stellten sich der Qualitätsprüfung. Die aus Altmittweida, Großschirma, Freiberg, Oederan und Eppendorf aber auch Riesa, Klipphausen, Nossen und Zeithain stammenden Handwerker des Genusses zeigten verschiedenste Variationen des Adventsgebäcks.
Viele Variationen zur Verkostung
Sind vor allem Fans der reiferen Jugend alle Jahre wieder von der kulinarischen Versuchung überzeugt, haben die Bäcker und Konditoren gerade die heranwachsende Generation als potenzielle Kunden im Blick. Modestollen nennt die Fachwelt jene Variationen, mit denen diese auf den Geschmack gebracht werden sollen: So mit Nougat oder Cranberrys statt Rosinen im Teig oder als Whisky-Marzipan-Versuchung, als Karibik-Stollen, der im Früchteanteil auf Aprikosen und Datteln setzt oder als Erdbeervariation. Zu Verkostung standen genauso Honig- und Dinkel-Kreationen wie ein veganer Dinkelstollen. "Zu unserem Sortiment gehört auch ein Schoko-Chili-Stollen, der im Volksmund, weil er bissel scharf ist, auch als Männersollen benannt wird", stellt René Buschmann, Inhaber der Bäckerei Schramm in Dorfchemnitz, schmunzelnd fest. "So vielfältig die Variationen, sind wir doch einer gemeinsamen Devise verpflichtet: Stollen sind handwerklich aufgearbeitet."
Ein Richter verteilt die Punkte
Anfassen, Riechen, Anschauen und Schmecken- der Test bedeutete lukullische Schwerstarbeit für alle Sinne der Juroren. Daniel Plum, ein junger Meister vom Deutschen Brotinstitut, agierte als kulinarischer Hauptschiedsrichter, unterstützt von Bäckermeister Oliver Härtig aus Brand-Erbisdorf und dem Gastgeber Andreas Martin. Sechs Schwerpunkkriterien bildeten die Basis der Urteile: so wurden Form und Aussehen geprüft, wie Textur und Krumenbildung, Geruch und Geschmack. 100 Punkte galt es für das Prädikat sehr gut zu erreichen, nur ein Punkt weniger bedeutete das Prädikat gut.
53 Stollen erhielten eine "sehr gut"-Bewertung
"Wir können 2023 ein hohes Niveau verzeichnen", konstatierte René Buschmann. "53 Stollen erhielten die Bewertung Sehr gut, zehn das Prädikat gut. 23 Produkten wurde eine Goldmedaille zuerkannt. Diese wird dann verliehen, wenn das Erzeugnis mindestens drei Mal aufeinanderfolgend das Urteil Sehr gut zuerkannt bekam."