Garnsdorf/Stollsdorf. Ganz leicht mit Schwung führt Johanna Bohne die Sense durch das frische Gras und es fällt in großen Schwaden zur Seite. So arbeitet sich die Praktikantin auf den Wiesen um den Hof Landsprosse von Sonja Schulze im Lichtenauer Ortsteil Garnsdorf voran. Johanna Bohne hält inne und wetzt das Sensenblatt sorgfältig, danach geht es weiter. Sie wuchs im Biohof ihrer Eltern im Rochlitzer Ortsteil Stollsdorf auf und ist verwachsen mit der Natur und ökologischer Landwirtschaft. Nach dem Abitur begann sie ein Studium "Ökolandbau" an der Uni im nordhessischen Witzenhausen. "Für mein Praxissemester habe ich mir den Wildkräuterhof ausgesucht, den kannten meine Eltern bereits, denn Sonja Schulze ist die Mitbegründerin des 1. Bioladen in Leipzig, wo auch meine Eltern ihre Bioprodukte hin lieferten", berichtet die junge Frau, die zusammen mit der Wildkräuterfrau auf die Idee mit einem Sensenkurs kam. In ihrer Praktikumsarbeit soll es um den sinnvollen Einsatz der Sense im Naturschutz gehen. Auch den Aufbau von Sensen, die Pflege und Historie will die Studentin mit einbeziehen. Am Sensenkurs können Interessierte mit und auch ohne Erfahrungen teilnehmen. Wer will kann eine Sense mitbringen. "Auch habe ich Sensen zur Ausleihe hier", erklärt Johanna Bohne, die von klein auf mit dem Gerät umzugehen gelernt hat. Viele Informationen hat sie sich auch bei einem der letzten Sensenbaummacher aus Noßwitz sowie einem einheimischen erfahrenen Bauern geholt. Sie bedauert sehr, dass immer weniger Leute sich mit dieser Technik beschäftigen und lieber ihren Rasenmäher einsetzen. Deshalb hofft sie darauf, dass an ihren Sensenkurs, der am 4. Juni auf dem Hof Landsprosse stattfinden soll, Interesse gezeigt wird. Fünf bis sechs Teilnehmer bilden einen Kurs, wenn die Nachfrage größer ist, wird auch ein 2. Kurs angeboten. Die Teilnehmer sollten festes Schuhwerk und lange Hosen tragen sowie Handschuhe für das Sense wetzen wären empfehlenswert. Nach einem Theorieteil wird das Sensen auf der Wiese ausprobiert. Sonja Schulze sorgt für kulinarische Kostproben von ihren Wildkräutern. "Ich finde es ganz toll, dass sich eine junge Frau für den Einsatz alter Landwirtschaftsgeräte einsetzt und dies aktiv in ihre tägliche Arbeit auch umsetzt. Das unterstütze ich gern", erklärt Sonja Schulze. Voranmeldungen an Johanna Bohne unter: ahyoka@posteo.de.
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