Viele Menschen waren am Dienstagmittag zur Stadtkirche "Unser lieben Frauen auf dem Berge" geeilt um die restaurierten Glocken zu begrüßen und den Transport in den Kirchturm zu verfolgen. "Aber leider wird daraus heute nichts. Der starke Sturm macht uns einen Strich durch die Rechnung. Das wird zu gefährlich", erklärte Pfarrer Christian Bilz.
"Noch älter als der Kirchturm"
Der Glockensachverständigte Roy Kreß von der Landeskirche Sachsen Direktion Leipzig konnte dennoch seine Arbeit tun. Er hatte die Aufgabe den Klang beider Glocken zu überprüfen. Die Reparatur in der Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr wurde notwendig, da an zwei der vier Glocken der Zahn der Zeit genagt hatte. Die kleine Glocke (Marienglocke) von 1387 ist zugleich die Älteste. "Jetzt hat man zudem festgestellt, dass sie die älteste Glocke in Sachsen ist und noch älter als der Kirchturm", hob der Pfarrer das Besondere hervor. Sie ist schlicht gehalten und hat nur eine gotische Aufschrift mit Kreuzsymbol.
Noch in Arbeit: Läuten verzögert sich
Die Aufhängung, also die Trompete wurde nun ergänzt, da sie abgebrochen war. Außerdem wurden an vier Stellen Eindellungen durch den Klöppelschlag aufgeschweißt. Die Glocke wurde bereits schon einmal um 90 Grad gedreht. Ähnlich verhält es sich mit der Beschädigung an der großen Glocke von 1764. Diese hat jedoch mehr Glockenzier erhalten. Darauf zu sehen zwei Wappen, Namen von Pfarrern, Geistlichen und Bürgermeistern sowie zwei Bibelstellen. Das Läuten der Glocken verzögert sich noch, denn es mussen nun noch neue Klöppel angefertigt werden. Auch werden neue Joche aus Eichenholz gebaut, die alten aus Stahl müssen weg.
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