Ein besonderes Firmenjubiläum begeht die Tischlerei Thum im Lichtenauer Ortsteil Ottendorf zu Ostern. Firmeninhaber Matthias Thum arbeitet mit Sohn Tobias Hand in Hand und bereitet den Junior darauf vor, die Familientradition fortzusetzen.
Großvater begründet die Firmentradition
Genau vor 100 Jahren im Jahr 1922 gründete Arno Thum, der Großvater vom jetzigen Firmeninhaber Matthias, die Tischlerei. Er begab sich nach seiner Ausbildung auf Wanderschaft. Zurück in der Heimat arbeitete Arno in einer Kunstmöbelfabrik. In der Nürnberger Schreinerfachschule eignete er sich ganz spezielle Zeichenkenntnisse für das Schreinerhandwerk an. Er verstand es vorzüglich, die in Auftrag gegebenen Möbel in Perspektive zu zeichnen und konnte somit seinen Kunden aussagefähige Bilder als Entwurf vorlegen. 1922 baute der Firmengründer einen alten Pferdestall zur Tischlerei aus. 1927 erblickte Gerhard das Licht der Welt und setzte die Familientradition mit seiner Lehre im väterlichen Betrieb fort.
Gerhard Thum übernahm die Tischlerei 1958
1958 übergab Arno mit 72 Jahren die Tischlerei an seinen Sohn Gerhard, der bereits den Meister in der Tasche hatte. Arno hat in 36 Jahren die Tischlerei durch die große Inflation und den Zweiten Weltkrieg geführt.
Eine Erweiterung erfuhr die Tischlerei 1965, der Flachbau erhielt zwei Aufstockungen, sodass genug Wohnraum entstand für seine Frau und die Kinder Cornelia und Matthias. Seitens der DDR-Regierung wurde in den 1980-er Jahren die Fensterproduktion vorgeschrieben. 1996 übergab Gerhard an Sohn Matthias die Tischlerei, der bereits seit 1989 als Bau- und Möbeltischler selbstständig war. 1985 schloss er seinen Meisterlehrgang ab. Die Firma spezialisierte sich weiter auf den Innenausbau. Nach Kundenwunsch wurden spezielle Einzelstücke und Maßanfertigungen hergestellt, auch das Restaurieren von alten Türen und Möbeln sowie Kirchenmobiliar war ein interessantes Aufgabengebiet.
Umbau zur Jahrtausendwende
2001 kam an die Werkstatt ein Anbau mit Aufstockung um Wohnraum für zwei Familien zu schaffen, denn Matthias hatte mit seiner Frau inzwischen die Kinder Angela, Marcus und Tobias. Seit der Gründung hat die Tischlerei Thum 24 junge Männer als Tischler ausgebildet. 2012 war Sohn Marcus der vorerst letzte Lehrling, der danach noch weitere fünf Jahre in der Firma als Geselle tätig war. Tobias, der jüngste Sohn lernte den Beruf eines Holzmechanikers in der Firma Jeld-Wen in Mittweida und arbeitet nun als Geselle im väterlichen Betrieb. Mit Tobias kann die Tischlerei in die vierten Generation weitergeführt werden, denn sein Wunsch ist es, in naher Zukunft seine Meisterausbildung zu beginnen.
Ostersamstag wird gefeiert
Jetzt laufen die Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier am Ostersamstag: Die Werkstatt wird blitzeblank geputzt, damit mit Familie, Kunden, Freunden und Wegbegleitern zünftig gefeiert werden kann.
erschienen am 12.04.2022