Flöha. Die Deutsche Bahn hat vor einiger Zeit damit begonnen, am Bahnhof Flöha die Bahnsteige aufzurüsten und mit barrierefreien Zugängen zu versehen. Außerdem wird der Bahnhof in Vorbereitung der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 renoviert und zum Kunstort entwickelt. Ein erster Schritt ist dafür nun getan. Mit Unterstützung der DB Deutsche Bahn und der Stadt Flöha schuf die in Berlin lebende Künstlerin Tanja Rochelmeyer im Rahmen des Projekts "Purple Path" zwei je gut 100 Meter lange Wandbilder in der Unterführung und den Aufgängen zu den Bahngleisen.
Am 23. September ist die Installation offiziell eingeweiht worden. Dabei war nicht nur die Künstlerin vor Ort, sondern auch der Oberbürgermeister der Stadt Flöha, Volker Holuscha, der Kurator des Puple Path Flagship-Projekts des Kulturhauptstadtprogramms Alexander Ochs sowie Serjoscha Fidorra von der Klostermann Group.
Bilder sind graffitigeschützt
Zu sehen sind 38 farbige Tafeln. Die Künstlerin gab ihrer Arbeit den Titel Glance. Übersetzt bedeutet dies "einen flüchtigen Blick werfen". Vielleicht meint Tanja Rochelmeyer dabei einen Blick aus dem Fenster eines fahrenden Zuges? Die Künstlerin stammt ursprünglich aus dem Ruhrgebiet. Zunächst schloss sie ihr Studium als Ingenieurin für Bekleidungstechnik erfolgreich ab und ist seit 2008 als bildende Künstlerin tätig.
Die Bilder sind alle in einem graffitigeschützen Rahmen angebracht worden. "Die Platten zu zerstören, ist äußerst schwierig. Außerdem können sie mit einfachen Reinigungsmittel gesäubert werden. Wir haben insgesamt 171 Bauteile montiert. Die eigentliche Montagezeit betrug 3 Tage", sagte Serjoscha Fidorra von der Klostermann Group. Das Unternehmen ist Rahmenvertragspartner der Deutschen Bahn und kümmert sich deutschlandweit unter anderem um die Bahnsteigausstattungen. "Wir haben in Flöha von der Idee bis zur Umsetzung 6 Monate gebraucht. Das funktionierte nur, weil dabei alle Beteiligten an einem Strang zogen und die Kommunikation perfekt verlief", lobte Fidorra.
Flöha ist Bahnknotenpunkt
Flöha wurde 1866 an das Eisenbahnnetz angeschlossen und ist noch heute ein Bahnknotenpunkt, schließlich führen drei verschiedene Strecken durch die Große Kreisstadt. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, liegt der Bahnhof Flöha an der zweigleisigen elektrifizierten Strecke Dresden-Chemnitz-Zwickau- Plauen-Hof (Sachsen-Franken-Magistrale) und wird täglich durchschnittlich von rund 1.600 Reisenden frequentiert. Dort halten die Züge der Linien RE 3 und RB 30 (Dresden-Chemnitz-Zwickau-Plauen-Hof) sowie RB 80 (Chemnitz-Flöha-Annaberg-Buchholz-Cranzahl) und RB 81 (Chemnitz-Flöha- Pockau-Lengefeld-Olbernhau-Grünthal).
"Ich bin glücklich, dass wir in Verbindung mit der Kulturhauptstadt 2025 den Kunstbahnhof entstehen lassen können. Flöha ist ein Umsteigebahnhof und besitzt damit auch eine gewisse Strahlkraft und einen besonderen Stellenwert", hob Volker Holuscha hervor. Allerdings gibt es auch nach wie vor viel zu tun. Denn das eigentliche Bahnhofsgebäude befindet sich aktuell in keinem guten Zustand.
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