Oederan. Die umfassende Sanierung des Rathauses in Oederan ist nach rund acht Jahren Geschichte. Seit einigen Wochen sind die Amtsstuben am Markt wieder besetzt. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich zum Tag der offenen Tür ein Bild von den Investitionen machen, der am 3. Juni 2023 in der Zeit von 10 bis 15 Uhr stattfindet.
Acht Jahre Sanierungszeit
Im November 2015 wurde das historische Bauwerk leer gezogen, anschließend begannen die umfangreichen Entkernungsarbeiten. So hatte sich unter anderem in den Decken der einzelnen Geschosse im Laufe der Jahrhunderte eine Unmenge an Bauschutt angesammelt, der nun entsorgt werden musste. Ursprünglich war ein Investitionsvolumen von 4,2 Millionen Euro geplant, schließlich wurden es allerdings 6,2 Millionen Euro. "Baumaterialien wurden teurer und waren in der Corona-Krise und nochmal mit Beginn des Ukraine-Krieges schwer zu beschaffen", nennt Bauamtsleiterin Petra Wolf Gründe für die Kostensteigerungen.
Arbeiten am statischen System
Die komplexen Umbauarbeiten wurden unter Federführung des ortsansässigen Architekts Uwe Kretzer durchgeführt. "Die größte Herausforderung war der statische Zustand des Rathauses. Die Standfestigkeit der im Erdgeschoss befindlichen Porphyrsäulen war nicht gewährleistet. Sie mussten saniert und das gesamte statischen Systems vom Dach bis zum Keller verändert werden", erklärt Petra Wolf. Doch der Aufwand habe sich aber gelohnt. "Jetzt verfügen wir über ein denkmalgerecht saniertes öffentliches Gebäude mit neuen Treppenanlagen, Brandmeldeanlage, Heizungsanlage mit teilweiser Fußbodenheizung sowie einer neuen Eltanlage", erklärte die Bauexpertin. Im ehemaligen Ratskeller ist nun ein großes historisches Trauzimmer untergebracht. Das Foyer im Erdgeschoß bildet einen attraktiven Blickfang. "Es wurden auch die historischen Möbel und Bleiglasfenster aufgearbeitet", sagte Petra Wolf.