Oederan. Bei der zweiten Auflage der vom Stadtmarketingverein Oederan initiierten Lost-Places-Fotografie zugunsten des Elternvereins krebskranker Kinder e.V. Chemnitz im Gefangenenhaus Oederan ist ein Betrag von fast 390 Euro zusammen gekommen. "Davon bin ich positiv überrascht", sagte Marco Metzler vom Stadtmarketingverein. Um die Chemnitzer Elterninitiative weiterhin unterstützen zu können, wird das ehemalige Gefängnis am 19. Juni zum dritten Mal für Fotografen geöffnet. An diesem Tag wird in der Stadt zugleich die Perspektiva eröffnet. Dabei handelt es sich um eine Fotoausstellung im öffentlichen Raum, die praktisch ohne Eintrittsgeld jeden Tag des Jahres und ohne Voranmeldung besucht werden kann. "Wir wollen die Gefängnisfotografie mit dem Start dieser besonderen Schau verbinden. Entsprechende Absprachen dazu hat es schon gegeben", versicherte Metzler.
Praktica ist Geschichte
Zu den spendenden Fotografen gehörte auch Tilo Riemer aus Oberschöna. "Ich hatte vorher noch nie die Gelegenheit, in diesem ehemaligen Gefängnis zu fotografieren. Es war eine tolle Kulisse und meine Erwartungen wurden voll erfüllt", sagte der 52-Jährige. Er hatte eine junge Frau aus Dresden als Modell mitgebracht, um sie in den Gemäuern entsprechend in Szene zu setzen. "Ich habe vor rund 30 Jahren mit der Fotografie begonnen. Dabei kam zunächst einer alte Praktica zum Einsatz", berichtete der Mittelsachse. Seit nunmehr vier Jahren widme er sich nur noch der Porträtfotografie, die Praktica ist längst einer modernen Ausrüstung gewichen. Seine Fotos sind vor allem auf Instagram (https://www.instagram.com/tilo_in_space.people) zusehen. Eine eigene klassische Ausstellung habe der Fotograf, der stets in eigener Regie arbeitet, bisher allerdings noch nicht konzipiert. Für Riemer, der in seinem Berufsleben als Softwareexperte bei einem Spezialmaschinenbauer tätig ist, war es auch selbstverständlich, sich mit einer Spende an den Elternverein Krebskranker Kinder zu beteiligen.
erschienen am 22.05.2021