Wechselburg . Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat für das laufende Haushaltsjahr überplanmäßige Auszahlungen in Höhe von rund 205.000 Euro für die Notsicherung des Daches am Schloss Wechselburg bewilligt. Der Landkreis finanziert die Ausgaben vor und bekommt sie in vollem Umfang in Form von Fördermitteln seitens des Landesamtes für Denkmalpflege erstattet.
Derzeit sind Peter Schubert zufolge vor allem Schäden in der Dacheindeckung und den Dachentwässerungsanlagen dringend zu sanieren, da durch eindringendes Wasser Schäden im Dachtragwerk entstehen. Mauerschwellen und Simse unterhalb des Daches sind ebenfalls bereits stark durchfeuchtet. "Es droht massiver Hausschwammbefall", so der Leiter der Abteilung Interner Service. Die größten Schäden am Dach befinden sich im Bereich der Hauptkehlen im Innenhof. Dieser Teil des Daches soll in einem ersten Bauabschnitt saniert werden.
Das Schloss ist derzeit ohne Nutzung und vom Verfall bedroht. "Die Zukunft des barocken Bauwerks ist für uns als Landkreis und Eigentümer weiterhin ein wichtiges Anliegen", sagte Landrat Matthias Damm. Da im Hinblick auf eine infrage kommende Nutzung durch mögliche Interessenten noch zahlreiche offene Fragen bestünden, sei eine Aussage zur künftigen Nutzung noch nicht möglich. Die zwingend notwendigen Sicherungsmaßnahmen und Reparaturen würden einerseits vorgenommen, um den Anforderungen des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes sowie der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. "Andererseits bedarf es einer Eindämmung des Verfalls des Schlosses, um die Verkaufsfähigkeit des Gebäudes für zukünftige Erwerber und Nutzer zu erhalten", so Damm abschließend.
Nach der Auflösung des Klosters und der Übergabe von Zschillen 1543 durch Herzog Moritz von Sachsen an die Schönburger wurden die Klausurgebäude des 1541 aufgelösten Klosters als Schloss umgenutzt. Diese erhaltenen älteren "Schlossbauten" werden heute als "altes Schloss" Wechselburg bezeichnet.
erschienen am 12.12.2021