​​​​​​Fast ein komplettes Jahr hat es gedauert, bis ein PKW, der direkt an der Staatsstraße 200 im mittelsächsischen Schweikershain (Ortsteil der Gemeinde Erlau) stand, abgeschleppt wurde. Das sorgte besonders bei den Anwohnern für Argwohn. Der Skoda Octavia stand direkt vor der Haustür von Carsten Grotz. "Die ersten Tage haben wir uns gewundert, wo der PKW herkommt."

PKW wurde von der Polizei stillgelegt

In Gesprächen mit anderen Nachbarn stellte sich heraus, dass er im Zuge einer Polizeikontrolle im August 2023 aus dem Verkehr gezogen und direkt am Straßenrand stillgelegt wurde. Als sich an der Situation nichts änderte, habe man mit vereinten Kräften versucht, die Situation zu ändern. "Denn inzwischen wurde ich von Leuten aus dem Dorf angesprochen, ob ich nicht mal mein Auto wegfahren könnte", so Carsten Grotz weiter. Doch von Behörden wurde man lange Zeit nur vertröstet. "Nicht einmal der Winterdienst, der sein Schiebeschild hochfahren musste, wenn er den abgestellten PKW passierte, konnte an dem Dilemma etwas ändern. "Und das, obwohl für lange Zeit sogar die Nummernschilder noch am Auto angebracht waren", so Grotz. 

Autohändler und eine kuriose Begegnung mit einem Radiomoderator

Im Laufe der Zeit klingelten immer wieder auch Autohändler bei Famille Grotz und wollte den Wagen erworben, den diese ja gar nicht verkaufen konnte - denn es war nicht ihrer. Kurios wurde es, als Unbekannte ein Plakat von Hitradio RTL mit dem Aufdruck "Vorsicht, Kinder!" am Schrottauto anbrachten. "Wenige Tage später hielt ein schwarzer Wagen vor dem Auto und der Fahrer machte Bilder vom PKW. Als ich ihm meine Hilfe anbot, bemerkte ich, dass es RTL-Moderator Uwe Fischer war, der sich über die ganze Story ebenfalls amüsierte.

Erst Vandalismus, dann Abholung

Als vor einigen Wochen dann auch noch die Scheiben am PKW eingeschlagen wurde, kam Bewegung in die Sache und der PKW wurde vor einigen Tagen abgeholt. Die Gemeinde Erlau, die dafür zuständig war, den PKW zu beräumen, begründete die lange Dauer auf Anfrage von BLICK.de  kurz und knapp mit der "Klärung der Eigentumsverhältnisse". Weitere Gründe gäbe es laut einer Sprecherin der Gemeindeverwaltung dazu nicht.

Die Anwohner zeigten sich vom ewig langen Prozess sichtlich enttäuscht, sind aber froh, dass diese Odyssee mit dem Schrott-PKW nun endlich der Vergangenheit angehören.

 

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