Freiberg. Am gestrigen Freitag war Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer unterwegs in der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. in und um Freiberg.
Am Vormittag besuchte der Ministerpräsident zunächst die historische Erzwäsche in Halsbrücke und sprach mit Vertretern der IG Rothschönberger Stolln. Die Interessengemeinschaft entstand anlässlich der Vorbereitung des 145-jährigen Jubiläums des Rothschönberger Stollns und wird seitdem erfolgreich fortgesetzt.
Ein Lied für den Ministerpräsidenten
Gegen 10 Uhr erreichte Michael Kretschmer das Gelände des 7. Lichtloch des Rothschönberger Stollns, um sich über die Nachwuchsarbeit, die Bildung und Vermittlung des Welterbes in der Praxis zu informieren. Kindergartenkinder der Kita "Wirbelwind" des Kinderschutzbundes und Hortkinder der Kombi-Kita "Mischka" unter der Trögerschaft des DRK bastelten, lösten ein Preisrätsel, was die Vereinsmitglieder des VII. Lichloch e.V. um Thurid Dittrich vorbereitet hatten und sangen gemeinsam mit den Gästen das traditionelle Steigerlied. Eine Führung durch das Gebäude des VII. Lichtloches mit einer Miniaturausstellung des Bergbauhistorischen Funktionsmodells von Jörg Schulz erfreute sich großen Interesses. Aber auch die Seilwinde in Betrieb zu sehen, die Erklärung des Modells des weltweit ersten Kahnhebehauses in Halsbrücke durch Norbert Dittrich und Informationen durch Andreas Benthin, ebenfalls vom VII. Lichtloch e.V. interessierten die Gäste sehr.
Kretschmer für Engagement
In Freiberg besichtigte der Ministerpräsident anschließend den künftigen Standort des Welterbe- Besucherzentrums. Kretschmer besprach sich mit Vertretern der Stadt und den beteiligten Partnern. Mit den Welterbe-Besucherzentren entstehen Eingangstore in die Welterbe- Region. Freibergs Oberbürgermeister betonte, dass die Pflege, der Erhalt und die Publikation der Weltkulturerbestätten auch positiven Einfluss auf die touristische Attraktivität der Region haben. Michael Kretschmer erklärte: "Ich finde es großartig, wie die Tradition den Kindern und Jugendlichen vermittelt wird, was das Heimatgefühl fördert und dadurch mancher Jugendlicher nach Ausbildung und Fernweh letztendlich doch in die Heimat zurückkehrt."
Der Ministerpräsident dankte auch Prof. Helmuth Albrecht, dessen langjähriges Engagement, Forschungsthema und Herzblut die Montanregion Erzgebirge ist und einen großen Einfluss auf den Titel "Weltkulturerbe der UNESCO" hatte.
Zum Abschluss besuchte der Ministerpräsident den Drei-Brüder-Schacht in Freiberg / Zug. Vertreter des Oberbergamtes mit dem Sächsische Oberberghauptmann Prof. Dr. Bernhard Cramer und dem Förderverein Drei-Brüder-Schacht e.V. mit seinem Vorsitzenden Jens Heinrich tauschten sich mit dem Ministerpräsidenten zum Kavernenkraftwerk und seine Bedeutung in der Region, früher und heute aus. Derzeit laufen Überlegungen, das untertägige Kraftwerk zumindest in Teilen zu reaktivieren. Die Vorhaben werden aktuell umfassend denkmalschutzrechtlich geprüft, besonders mit dem Augenmerk auf die Welterbe-Verträglichkeit. Darunter fallen auch genaue Prüfungen derartiger Vorhaben, um den Welterbestatus nicht zu gefährden.