Flöha. In den letzten beiden "Corona-Saisons" 2020 und 2021 gewann das 2015 vom Flöhaer Marcus Kehr ins Leben gerufene Team Sherco Academy Deutschland mit Hamish Macdonald jeweils den Titel in der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM). In der am kommenden Samstag, dem 5. März, in Tucheim beginnenden Saison 2022 steht der Neuseeländer nicht vollumfänglich zur Verfügung, doch mit Luca Fischeder hat man einen potenziellen Thronfolger in den eigenen Reihen.
Dass Luca Fischeder die logische Konsequenz als möglicher Nachfolger von Hamish Macdonald ist, begründet sich vor allem darin, weil der seit dem 9. Februar 23-Jährige aus dem sächsischen Geringswalde im Sog des Kiwis 2021 DEM-Vize-Champion sowie Meister in der hubraumstärksten Klasse E3 werden konnte.
Wieder hohe Erwartungshaltung
"Wir sind in diesem Jahr ein bisschen neu aufgestellt. Das bedeutet, dass Hamish seinen Titel kein weiteres Mal verteidigen wird, da seine Prioritäten in diesem Jahr wieder auf der WM sowie auch der spanischen Meisterschaft liegen, um den Anschluss an die Weltspitze zu schaffen. Dennoch wird er uns wieder besuchen und den einen oder anderen DEM-Lauf für uns fahren", erklärt der Chef des Teams Sherco Academy Deutschland, Marcus Kehr und fügt an: "Nichtsdestotrotz haben wir mit Luca Fischeder den aktuell stärksten deutschen Fahrer und machen mit ihm Jagd auf den Overall- und den Klassentitel."
Dass Luca Fischeder das Zeug dazu hat, wurde eingangs schon erklärt, doch laut Marcus Kehr sprechen weitere gute Gründe für ein erfolgreiches Abschneiden. "Luca hat ein straffes Winterprogramm absolviert und einige Male in Italien trainiert. Er hat sein Athletik-Training umgestellt und arbeitet in dieser Beziehung mit erfahrenen Trainern zusammen. Das hat ihm als jungen Fahrer noch einmal einen ordentlichen körperlichen und auch mentalen Schub gebracht. Somit sollte er in der Lage sein, das Championat zu gewinnen, was natürlich unser Ziel ist", so noch einmal der Deutsche Rekordmeister.
Zudem hofft Marcus Kehr, dass Luca Fischeder auch in der WM 2022 einen starken Einstand hat und in der Klasse Junior 2 ums Podium kämpfen kann. Und da das alles noch nicht reicht, wird Luca Fischeder auch die Österreichische Staatsmeisterschaft bestreiten.
Ebenfalls in der Klasse E3 der DEM geht in diesem Jahr Lukas Schäfer aus dem brandenburgischen Großbeeren als Aufsteiger aus der DMSB Enduro-Junioren-Meisterschaft für das Team Sherco Academy Deutschland an den Start. Dazu meint Marcus Kehr: "Wir setzen in diesem Jahr wieder mehr auf jüngere Fahrer und wollen diese hochziehen, so wie wir es schon bei Luca einst gemacht haben."
Weiter an den Nachwuchs denken
Einen weiteren möglichen Titel sieht der sächsische Rennstall im DMSB-Enduro-Jugend-Cup. Diesen hat Luca Wiesinger aus dem bayrischen Rohr im Vorjahr auf dem dritten Rang abgeschlossen, sodass als nächste Steigerung kein kleiner Zwischenschritt sondern der ganz große Wurf geplant ist.
An seiner Seite strebt auch Fritz Stamnitz aus dem ebenfalls brandenburgischen Thalberg eine Verbesserung seiner Vorjahresplatzierung, Endrang sieben, an.
Zudem gehen Florian Geisenhofer aus Rettenberg im Allgäu in der B-Lizenzklasse E1B des DMSB-Enduro-Cups sowie Steve Knedel aus Dahlen in der E2B in den Teamfarben der Sherco Academy Deutschland auf Punktejagd.
"Insgesamt habe wir in diesem Jahr 15 Fahrer in der Betreuung. Das heißt, dass auf uns eine Menge Arbeit wartet. Auf der finanziellen Seite sieht es so aus, dass uns der eine oder andere Sponsor in diesen schwierigen Zeiten in diesem Jahr nicht unterstützen kann, wofür ich natürlich Verständnis habe. Ich hoffe aber auf eine wieder bessere gemeinsame Zukunft. Umgekehrt sind wir als gesamtes Team sehr froh und dankbar, dass uns ein Großteil der Sponsoren die Treue hält, was wir mit Erfolgen zurückzahlen wollen", so noch einmal Marcus Kehr.
erschienen am 03.03.2022