Wingendorf. Die einem Meeresbewohner namentlich verpflichtete Fahrzeugflotte eroberte am Wochenende das mittelsächsische Wingendorf bei Oederan: die Besitzer des Kultautos Manta sich versammelten sich zum 15. Treffen ihre Modellmarke. Zwei Dutzend Lenker folgten der Einladung des Ersten sächsischen Opel Manta Clubs um Pressesprecher Jörg Brinnig. Vier Tage war das Dorf Schauplatz einer leidenschaftlich gepflegten Fahrzeugbegeisterung für das aus der Modellschmiede Opel im Konzernverbund General Motors stammende Auto.
Von Aue und Zwickau, aus Chemnitz und Marienberg, aber auch Hohenstein-Ernstthal und Leipzig rollten Besitzer heran. Sie allesamt zeigten, dass Markenbegeisterung keine Altersgrenzen kennt. Doch die Neuauflage des Zusammenkommens zeigte es: die Zeiten haben sich geändert, in denen diese Boliden samt ihrer Fahrer angesichts eines machohaften Gehabes und der Pflege von klischeebelasteten Stereotypen belächelt wurden. Ein Fuchsschwanz an der Antenne oder der Sixpack auf der Rückbank samt einer Blondine auf dem Beifahrersitz sind längst über Bord geworfene Vorurteile.
"Klar kenne ich unzählige Mantawitze, die den Tuningwahn auf die Schippe nahmen", erzählt Daniel Schäfer. "Das übertriebene Friemeln und fahrerische Eigenheiten sorgten für Diskussion. Unterdessen pflegen wir unser Hobby wie andere Fans, bei dem der Erhalt unserer Autos und nicht das Showfahren im Blickpunkt steht", so der Zwickauer. Der zählt mit seinen Fahrerfreunden zu jenen, denen einer der in zwei Modellreihen zusammen über eine Million Mal gebauter Wagen gehört. Laut jüngster Zahlen rollen noch rund 3.700 dieser Fahrzeugmarke im bundesweiten Straßenverkehr.
1991 wurde erstmals zum ersten sächsischen Mantatreffen in Niederwiesa gerufen und die Gründung des sächsischen Mantaclubs vorgenommen. In Spitznzeiten zählte der Club 60 Mitglieder zwischen 20 und 70 Jahren alt, derzeit sind 20 Freunde regelmäßig aktiv.