Freiberg. Die Polizeieinsätze um die Absicherung der montäglichen Versammlungslagen in Freiberg sind insbesondere für die sächsische Bereitschaftspolizei längst Routine geworden. Und doch wird der vergangene Montag für einige eingesetzte Polizisten der 3. Bereitschaftspolizeiabteilung aus Chemnitz gewiss lange in Erinnerung bleiben.
Hilferufe drangen aus Mehrfamilienhaus
Als Gruppe hatten die Einsatzbeamten den Auftrag, den Aufzug an der Petersstraße bzw. den Abgang der Versammlungsteilnehmer im Blick zu behalten. Gegen 19.15 Uhr wurden sie jedoch von einer Frau angesprochen und auf Hilferufe hingewiesen, die aus einem Mehrfamilienhaus in der Petersstraße drangen. Vier Polizeimeister gingen umgehend den Rufen nach und trafen vor dem Haus auf einen aufgelösten Mann, der von einer medizinischen Notsituation um seine fast zweijährige Tochter berichtete. Die Polizisten eilten in die Wohnung im zweiten Obergeschoss, trafen in der Küche auf die noch immer um Hilfe schreiende Mutter mit dem ohnmächtig werdenden Mädchen im Arm. Es stand augenscheinlich nicht gut um die Kleine. Die Atmung sehr schwach, der Puls kaum tastbar - es war höchste Eile geboten.
Mädchen im kritischen Zustand
Während einer der Polizeimeister die zuständige Rettungsleitstelle über die Dringlichkeit eines Rettungseinsatzes informierte, kümmerten sich zwei andere um zwei ebenso in der Wohnung befindliche Kleinkinder. Ein vierter Beamter zögerte nicht, begann mit der Reanimation des mittelweile kaum noch atmenden Mädchens, bis die ersten Rettungskräfte in der Wohnung eintrafen. Ohne Unterlass hatte der Polizeimeister minutenlang die Atmung des im kritischen Zustand befindlichen Kindes unter anderem mittels Herzdruckmassage gekonnt aufrechterhalten und die Vitalzeichen geprüft. Gegen 19.45 Uhr traf schließlich ein Notarzt zur Unterstützung der Rettungskräfte mit einem Rettungshubschrauber ein. Nach der medizinischen Erstversorgung kam das Mädchen schließlich mit einem Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus.
Gutes Ende
Auch wenn der Einsatz die handelnden Beamten der sächsischen Bereitschaftspolizei sicher auch emotional an ihre Grenzen gebracht hat, so fand er doch ein überaus gutes Ende. Das Mädchen ist nach einem zweitägigen Krankenhausaufenthalt zurück bei ihrer Familie. Es geht ihr gut und es hat offenbar auch keine Schäden davongetragen. Ein Fieberkrampf hatte das Kleinkind in den lebensbedrohlichen Zustand versetzt.
2. Geburtstag
Am heutigen Freitag feiert die Kleine ihren zweiten Geburtstag. Die Polizeidirektion Chemnitz und das Präsidium der Bereitschaftspolizei wünschen ihr im Besonderen sowie der Familie auf diesem Wege alles erdenklich Gute sowie stets beste Gesundheit. Happy Birthday kleine Kämpferin!
erschienen am 14.07.2023