Bei einer Komplexkontrolle im Bereich Schwerlasttransporte hat die Verkehrspolizei Chemnitz enorme Mängel aufgespürt. Bei 75 Prozent der 55 kontrollierten Fahrzeuge stellten die zehn Beamten der Kontrollgruppe 67 Ordnungswidrigkeiten fest, beispielsweise fehlende Genehmigungen, Überladung, mangelhafte Ladungssicherung und Geschwindigkeitsverstöße. Die Polizisten untersagten sogar 16 Fahrzeugen aufgrund der heftigen Defizite die Weiterfahrt. "Die hohe Anzahl an Verstößen hat uns alle überrascht", sagt Erster Polizeihauptkommissar Sven Krahnert, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Chemnitz.
"Höchste Überladung lag bei 28 Prozent"
Kontrolliert wurde in der vergangenen Woche an der A4 Raststätte Auerswalder Blick. Montag und Dienstag Richtung Erfurt, Mittwoch und Donnerstag Richtung Dresden. "Die höchste Überladung lag bei 28 Prozent", so Krahnert. Ein schlimmes Bild bot sich den Beamten bei einem 7,5-Tonner aus Italien. Dieser hatte keine Tankdeckel mehr. Dieses ersetzten ein Kaffeebecher und eine Folie. Zudem war das Ersatzrad nicht richtig befestigt und die Ladebordwand massiv verrostet. Bei einem Granitsteintransport wurde nicht nur die Überladung festgestellt, sondern auch die mangelnde Ladungssicherung. VPI-Leiter Krahnert ist schockiert; "Die Granitblöcke hatten sich bereits verschoben und es ist sehr wahrscheinlich, dass er Steine verloren hätte."
Weitere Kontrolle im Herbst geplant
29 Bußgeldverfahren mit einer Gesamtsumme von 3026 Euro wurden bei den nächtlichen Kontrollen eingeleitet. "Ausländische Fahrzeugführer müssen diese Bußgelder an Ort und Stelle bezahlen", erklärt Krahnert und weist damit Gerüchte zurück, wonach diese nicht zur Kasse gebeten werden. Im Herbst wird es eine weitere Großkontrolle der VPI geben.
erschienen am 03.05.2022