Mittweida. Am Mittwoch hat sich die Projektgruppe der Jugendgeschichtsarbeit im Freizeitzentrum von Mittweida getroffen. Die meisten Jugendlichen, die an dem Projekt arbeiten, sind Mitglieder des Jugendparlamentes. "Zu dem Projekt sind wir über ein paar Umwege gekommen", erklärt Diego Eilenberger, Vorsitzender des Jugendparlamentes. Die sächsische Jugendstiftung, die im Rahmen ihrer Initiative Spurensuche solche Projekte fördert, hatte sich an die Stadt Mittweida gewandt. Diese hatte dann die E-Mail weiter an das Jugendparlament geleitet.
Geschichte des Gebäudes erforschen
"Wir wollen die direkte Geschichte in Mittweida zeigen", sagt Eilenberger. Deswegen wollen die Jugendlichen die Geschichte des Gebäudes erforschen, in dem sich heute das Freizeitzentrum befindet. Kevin vom Hagen, der als Pädagoge bei der AWO arbeitet, unterstützt die Jugendlichen bei ihrem Projekt als Berater.
Unterstützung von Historiker
Bei ihren Recherchen greift auch Heiko Weber den jungen Leuten unter die Arme. Der jetzige Rentner hat jahrelang als Historiker und Museologe in Mittweida gearbeitet. "Das Gebäude ist in den 1920ern ein Gewerkschaftshaus gewesen, dann kam die Enteignung durch die Nazis", erzählt Weber bei dem Treffen. Später wurde das jetzige Freizeitzentrum von der SED genutzt und ging dann nach der Wende in den Besitz der Stadt über.
Möglicher Erlös für Stolperstein-Patenschaft
Ihre gewonnenen Erkenntnisse wollen die jungen Historiker dann in einer Multimedialen Wanderausstellung präsentieren, die neben verschiedenen Info-Tafeln auch einen Podcast beinhalten soll. Falls dadurch ein Erlös zustande kommt, will das Jugendparlament die Patenschaft für einen Stolperstein übernehmen. Derzeit gibt es 20 Stolpersteine in Mittweida, die an das Schicksal vieler Juden erinnern.