Die Kostenexplosion zwingt nun auch den Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) zum Reagieren: Wie die Verbandsversammlung diese Woche beschlossen hat, müssen die Verkehrsunternehmen im Verbund die Fahrpreise für öffentliche Verkehrsmittel erhöhen. Demnach steigen die Fahrpreise am 1. April um durchschnittlich 6,6 Prozent. VMS- Pressesprecher Falk Ester: "Wir haben leider keine andere Wahl, als einen Teil der gestiegenen Kosten an die Fahrgäste weiterzugeben. Alternative wäre eine Kürzung des Fahrplans. Das kann niemand wollen."
Kostensteigerung trifft gesamte ÖPNV-Branche
Seit dem im März 2022 gefassten Beschluss der jüngsten Tarifanpassung habe die Dynamik der Kostensteigerungen bei den Verkehrsunternehmen dramatisch zugenommen. Diese betrifft Dieselkraftstoff (+40 Prozent seit Jahresbeginn), Strom (+70 Prozent), Ersatzteile sowie Lohnkosten. Falk Ester: "Mit den ab April geltenden Tarifen lassen sich zumindest teilweise die heftig gestiegenen Kosten der Verkehrsunternehmen kompensieren." So kostet die Einzelfahrt für eine Tarifzone mit 2,70 Euro künftig 20 Cent mehr. Die Monatskarte für eine Tarifzone wird mehr als zehn Prozent teurer, kostet mit 72 Euro künftig 7,30 Euro mehr. Unverändert bleiben die Preise für "JungeLeuteTicket", "AzubiTicket" und "BildungsTicket".
Welche Auswirkungen hat das Deutschlandticket?
"Um weiterhin zuverlässige und attraktive Verbindungen im gesamten Freistaat anbieten zu können sowie aktiv die klimafreundliche Verkehrswende umzusetzen, erfolgen die Anpassungen in enger Abstimmung mit den anderen sächsischen Verbünden", teilt der VMS mit. Gleichzeitig soll im Jahr 2023 das kostengünstige Deutschlandticket eingeführt werden. Unabhängig von dessen Preis und Einführungstermin müsse der VMS die Nutzung seiner Tarifangebote beobachten. Denn zurzeit sei offen, wie viele Fahrgäste das Deutschlandticket kaufen und welche Veränderungen am Ticketsortiment für Fahrgäste und Verkehrsunternehmen sinnvoll werden.
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