Eppendorf. Viele Eltern, deren Kinder die Oberschule Eppendorf besuchen, sind frustriert und besorgt. Denn seit Monaten fällt der Unterricht in einer beachtlichen Größenordnung aus.
"Wöchentlich fallen durchschnittlich 130 Unterrichtsstunden aus"
"An der Oberschule ist im 1. Schulhalbjahr leider ein insgesamt hoher Unterrichtsausfall von 25,73% zu vermerken", erklärt Pressesprecher Roman Schulz vom Landesamt für Schule und Bildung. Grund hierfür waren mehrere langzeiterkrankte und gleichzeitig temporär erkrankte Lehrkräfte sowie der Eintritt in die Rente. "Durch die dünne Personaldecke waren damit kaum Vertretungsreserven gegeben", teilt Schulz in einem Schreiben mit. Eine Mutter, dessen Kind an der Oberschule lernt, hatte sich zudem in einem Brief an das Sächsische Staatsministerium für Kultus gewandt und jetzt eine Antwort erhalten. Darin heißt es unter anderem: "Die von ihnen angesprochenen Probleme bestätigen wir. Wöchentlich fallen durchschnittlich 130 Unterrichtsstunden aus".
Lage scheint sich zu verbessern
Für den Eppendorfer Bürgermeister Axel Röthling (SPD) stellt der enorme Stundenausfall einen unhaltbaren Zustand dar. "Die Gemeinde hat zwar bezüglich der Personalentscheidungen in der Oberschule keinerlei Mitspracherecht oder Verantwortung. Aber wir wollen dennoch gemeinsam mit dem Landesamt nach Möglichkeiten suchen, um diese unbefriedigende Situation ändern zu können", so Röthling. Immerhin scheint sich die Lage jetzt zu bessern. Wie das Sächsische Kultusministerium mitteilt, gibt es seit dem Beginn des 2. Schulhalbjahres einen zusätzlichen Sportlehrer. Dazu sind zwei Referendarinnen im Unterrichtseinsatz. Die Anzahl der wöchentlichen Ausfallstunden sei tatsächlich etwas zurück gegangen, liegt aber immer noch bei über 110. Mittlerweile sind für das kommende Schuljahr speziell für die Eppendorfer Oberschule drei Lehrstellen ausgeschrieben worden.