Herausragendes Engagement für Industrie- und Stadtgeschichte

Verleihung Geschichtspreise der Sparkassen-Stiftung 2024 gehen nach Rochlitz und Augustusburg

Freiberg. 

Freiberg. Für herausragende Arbeiten der regionalen Geschichtsforschung und -vermittlung vergibt die Sparkassen-Stiftung für Kunst und Kultur jährlich den Andreas-Möller-Geschichtspreis. Diese Auszeichnungsplattform würdigt die Leistungen engagierter Chronisten. In diesem Jahr werden zum 22. Mal Andreas-Möller-Geschichtspreise mit fachlicher Beratung des Freiberger Altertumsvereins vergeben. Die Preisverleihung findet in der Freiberger Nikolaikirche statt. Dabei zeigen die Akteure auch aktuelle Forschungsfelder auf. Überregional bekannte Wissenschaftler geben Impulse durch Fachvorträge. So entsteht ein Netzwerk engagierter Geschichtsforscher in Mittelsachsen.

Radios aus Rochlitz: Arbeitsgruppe "Industriegeschichte Stern-Radio Rochlitz" im Rochlitzer Geschichtsverein e.V.

Die ab 1947 als Industriebetrieb entstandene Produktion von "Stern-Radio" hat die Geschichte der Stadt Rochlitz über rund fünf Jahrzehnte hinweg geprägt. Nach dem Ende dieser Tradition gründeten ehemalige Mitarbeiter im Jahr 2008 eine Arbeitsgruppe im Rochlitzer Geschichtsverein e.V. Sie dokumentierten die Betriebsgeschichte, erstellten Publikationen und gestalteten eine dauerhafte Präsentation. Im Ehrenamt sichern sie die Öffnungszeiten und reparieren defekte Geräte für diese Ausstellung. Sie vermitteln ihr Wissen an Schulklassen und Gruppen von Studierenden. Die Sparkassen-Stiftung für Kunst und Kultur würdigt die langjährige Tätigkeit der Arbeitsgruppe "Industriegeschichte Stern-Radio Rochlitz" im Rochlitzer Geschichtsverein e.V. mit dem Andreas-Möller-Geschichtspreis 2024.

700 Jahre, 800 Seiten, 3,5 Kilogramm: Dr. Rüdiger Wirth - Chronik von Augustusburg

Über 15 Jahre lang hat Dr. Rüdiger Wirth gemeinsam mit einer Chronik-Gruppe die Geschichte Augustusburgs erforscht. Dafür werteten die Chronisten rund 50.000 Dokumente in verschiedenen Archiven aus, befragten Einwohner und Zeitzeugen. Dabei lag der Schwerpunkte auf der Geschichte bis 1945 sowie einer Häuserchronik für 365 Gebäude, umfangreich dokumentiert mit Daten und Bildern. In unzähligen Stunden ehrenamtlicher Forschungsarbeit entstand ein beeindruckendes Werk. Dafür gebührt Dr. Rüdiger Wirth herzlicher Dank. Die Stiftung ehrt ihn mit dem Andreas-Möller-Geschichtspreis 2024.

Bisher 55 Geschichtspreise, 4 Sonderpreise und 12 Nachwuchsehrungen

Über den Geschichtspreis freuten sich bisher 46 Chronisten und 9 Autorengemeinschaften/ Vereine für wissenschaftliche Publikationen, Ausstellungen oder Forschungsprojekte. Vier Sonderpreise hat die Stiftung für die Vermittlung von geschichtlichem Wissen vergeben. Die Anerkennung "Historiker von morgen" für bemerkenswerte Schul- oder Studienprojekte ging bereits 12 Mal an Jugendliche.

Sportlich und Musikalischen Auftakt

Seit vielen Jahren zeichnet die Sparkassen-Stiftung mit dem Geschichtspreis Menschen aus, die sich ehrenamtlich für die Geschichtsforschung engagieren. Die Festveranstaltung bietet dabei Impulsvorträge zu einem Fachthema. 2024 widmeten sich zwei Referenten der Geschichte des Sports in Mittelsachsen. Die Jugend-Showtanzgruppe "estrella" und die Wettkampfgruppe "Charisma" vom TSV Schwarz-Weiß Freiberg e.V. boten dafür einen begeisternden sportlich-musikalischen Auftakt. Die Sportwissenschaftlerin Dr. Gerlinde Rohr zeichnete in ihrem Vortrag "Mittelsachsen sportlich" die Entwicklungslinien vom "Jahn'schen Turnen bis zum modernen Sport" nach. Bernd Bader vom Hetzdorfer Sportverein 1990 e.V. ergänzte dies mit seinen Einblicken in die 100-jährige Geschichte des Sports in Hetzdorf sowie die vom Verein erarbeitete Chronik. Der Sparkasse und ihrer Stiftung war es dabei wichtig, die gesamte Bandbreite zu sehen - vom kleinen regionalen Sportverein bis zum Zentrum für den Spitzensport. Vor wenigen Wochen sind die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris zu Ende gegangen. Die Sparkassen-Finanzgruppe war der größte nichtstaatliche Sportförderer an der Seite des Teams Deutschland. In Mittelsachsen gibt es die Sparkassen-Stiftung für Jugend und Sport. Seit ihrer Gründung hat sie über 740.000 Euro für die Nachwuchsförderung ausgereicht und damit Sportvereine und Initiativen unterstützt. Der eigene Laufcup der Sparkassen-Stiftung vereint 11 Laufveranstaltungen quer durch Mittelsachsen. Im April ist er mit Teilnehmerrekord in die 12. Saison gestartet. Über 2.000 Läufer gehen pro Jahr an den Start - rund die Hälfte davon Jugendliche. Mehrere hundert Sportvereine profitieren regelmäßig von Spenden der Sparkasse und der Stiftung. Das Spektrum reicht vom Zuschuss für größere Sportgeräte über Wettkampfkleidung bis hin zu Mobiliar für Gemeinschaftsräume oder den neuen Laptop für den Schatzmeister.



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