Freiberg. Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag nutzten über 100 Freiberger die seltene Gelegenheit, die historische Abraham Fundgrube zu besichtigen.
Ein Blick in die Geschichte: Das Kulturdenkmal der Himmelfahrt-Fundgrube
Dieses bedeutende Kulturdenkmal, das erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt wurde und 1752 der Himmelfahrt-Fundgrube zugeordnet wurde, war einst der reichste Fundort des Reviers, bis der Betrieb 1913 eingestellt wurde. Besonders beeindruckend ist der historische Erztransport, der über eine 600 Meter lange Pferdeeisenbahnstrecke erfolgte - eine damals innovative Lösung im Bergbau. Oberbürgermeister Sven Krüger und Andreas Werner, der verantwortliche Architekt der Sanierungsarbeiten, führten die interessierten Besucher durch die Anlage und gaben Einblicke in die umfassenden Sanierungsmaßnahmen.
Sanierung der Abraham Fundgrube: Ein Schritt zur Erhaltung der Industriekultur
Die Sanierung der Abraham Fundgrube wurde mit Mitteln des Freistaates Sachsen sowie Kofinanzierung aus dem Bundesprogramm zur Förderung von Industriekulturstätten im Erzgebirge ermöglicht. Um das Treibehaus zu erhalten, waren umfangreiche Arbeiten an der Gründung, am Mauerwerk sowie Stahlbau-, Tischler- und Zimmererarbeiten notwendig. Dank dieser Maßnahmen konnte ein bedeutendes Stück Industriegeschichte bewahrt werden, das nicht nur die Bergbauvergangenheit der Region lebendig hält, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Industriekultur im Erzgebirge leistet.
Großes Interesse an der ersten Besichtigung des historischen Porzellanwerksgebäudes in Freiberg
Am Wochenende bot sich den Freibergern zum ersten Mal die Gelegenheit, einen Blick in das historische Hauptgebäude des ehemaligen Porzellanwerks zu werfen, das nach jahrelangem Leerstand wieder im Fokus des Interesses steht. Das Hauptgebäude, das in den Jahren 1921 bis 1922 durch den Architekten Werner Retzlaff umgebaut wurde, prägt seitdem das Stadtbild. Retzlaff überprägte dabei vollständig den Vorgängerbau der ehemaligen Zentralwäsche, und schuf mit der vertikal gegliederten Fassade und dem dominierenden Treppenturm ein imposantes Bauwerk, das heute als Technisches Denkmal im Denkmalverzeichnis des Landesamtes für Denkmalpflege in Sachsen geführt wird.
Entwicklung der Fabrikanlage: Vom nordwestlichen Anbau zur historischen Substanz
Zur Zeit des Umbaus entstand auch der nordwestliche Anbau, eine eingeschossige, zweischiffige Fabrikhalle mit einer Verladerampe. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurden weitere Gebäude hinzugefügt, darunter die Tunnelofenhalle und der Zwischenbau. Mit der Stilllegung der Porzellanproduktion Mitte der 1990er Jahre geriet das Areal jedoch in Vergessenheit, und der Zustand der Gebäude verschlechterte sich zunehmend aufgrund fehlender Instandhaltungsmaßnahmen. Im Jahr 2020 kaufte die Stadt Freiberg die Immobilie, um den Verfall zu stoppen und die historische Substanz zu sichern. Zwischen 2021 und 2022 wurden die verfallenen Gebäude um das Hauptgebäude herum abgerissen, und erste Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Obwohl die Stadt im Oktober 2022 eine Bewerbung für die 11. Landesgartenschau beim sächsischen Umweltministerium einreichte, ging sie leer aus. Dennoch ist der Erhalt des Baudenkmals gesichert, und es wird in die Planungen der nächsten Jahre integriert.
Erste Besichtigungsmöglichkeit zieht zahlreiche Besucher an
Die erste Besichtigungsmöglichkeit lockte zahlreiche interessierte Bürger an, die das historische Bauwerk erkundeten. Viele von ihnen erinnerten sich bei der Besichtigung an ihre frühere Tätigkeit im Porzellanwerk, das für Generationen von Freibergern ein wichtiger Arbeitgeber war. Die Begeisterung und das große Interesse der Bürger an diesem Stück Stadtgeschichte unterstrichen die Bedeutung des Erhalts und der zukünftigen Nutzung des Baudenkmals. Die Stadt Freiberg sieht hierin nicht nur eine Möglichkeit, ein bedeutendes architektonisches Erbe zu bewahren, sondern auch, einen neuen Anziehungspunkt für die Bürger zu schaffen. Die Besichtigung des Gebäudes markiert den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte des ehemaligen Porzellanwerks und zeigt, wie tief verwurzelt dieses Bauwerk im kollektiven Gedächtnis der Freiberger Bevölkerung ist. Die Zukunftspläne für das Areal lassen die Hoffnung aufleben, dass das historische Gebäude erneut zu einem belebten und bedeutsamen Teil der Stadt wird.
Besondere Bergbarte von 1719 im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg
Die feierliche Übergabe an Oberbürgermeister Sven Krüger und Museumsdirektorin Andrea Riedel erfolgte durch Bergassessor Dr. h.c. Achim Middelschulte, der bereits mehrere Leihgaben, darunter eine Porzellanfigur des Hofbildhauers von August dem Starken, dem Museum zur Verfügung stellte zum Tag des Offenen Denkmals vor der Besichtigungsmöglichkeit der Freiberger "Porzelline".
Historische Wurzeln der Bergbarte: Ein Blick auf die Bergparade von 1719
Die Bergbarte stammt von der großen Bergparade am 26. September 1719 im Plauenschen Grund bei Dresden, an der über tausend Berg- und Hüttenleute aus dem Erzgebirge teilnahmen. Die Parade fand während des Saturnusfestes im Rahmen der Hochzeitsfeierlichkeiten des Kurprinzenpaares Friedrich August (später August III.) und Maria Josepha, Erzherzogin von Österreich, statt. Bei solchen Paraden trugen die Bergleute diese repräsentativen Paradewaffen.
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Viele Freiberger auf dem Weg zur einmaligen Besichtigung der ehemaligen Porzelline, die als denk,algeschütztes Bauwerk erhalten und in den nächsten Jahren restauriert wird. Foto: Renate Fischer
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Bergassessor Dr. h.c. Achim Middelschulte -Mitte- übergibt an Oberbürgermeister Sven Krüger -re. und Museumsdirektorin Andrea Riedel -li. eine historische Schmuckbergbarte. Foto: Renate Fischer
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Oberbürgermeister 3- Sven Krüger führt ca. 150 interesierte Freiberger durch das Gebäude der Porzelline. Foto: Renate Fischer
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Das Obergeschoss im jetzigen Zustand. Foto: Renate Fischer
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Besucher genießen den weiten Blick von der Dachterrasse der Porzelline. Foto: Renate Fischer
Tag der offenen Tür: Bürger erkunden das sanierte denkmalgeschützte Gebäude
Am 1. Juni eröffnete die Städtische Wohnungsgesellschaft Freiberg/Sa. AG (SWG) das neu entstandene Gesundheitszentrum und Bürogebäude am Roten Weg 41/43 mit einer symbolischen Schlüsselübergabe und einem anschließenden Tag der offenen Tür.
Tag des offenen Denkmals: Einblicke in das sanierte Denkmal
Die Bau- und Sanierungsarbeiten in dem Gebäude, das ursprünglich als Arbeitsamt errichtet und später als Poliklinik genutzt wurde, näherten sich der Fertigstellung. Zum Tag des offenen Denkmals am 8. September von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr hatten interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, einen Blick in das denkmalgeschützte Gebäude zu werfen. In kleinen Gruppen wurden Führungen durch das Haus angeboten. Das Interesse der Freiberger Bürger war groß, und viele nutzten die Gelegenheit, das liebevoll sanierte Bauwerk aus nächster Nähe zu erleben. Die SWG zeigte sich erfreut darüber, dass durch die Sanierung dieses ehrwürdigen und denkmalgeschützten Gebäudes ein Stück Freiberger Architektur bewahrt und einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden konnte. Alle fünf entstandenen Gewerbeeinheiten fanden bereits ihre Mieter. So sind eine Augenarzt-Praxis, eine Allgemeinmedizinerin, ein Orthopäde, eine Physiotherapie- Praxis sowie ein Ingenieurbüro in die neu geschaffenen Räume eingezogen. Gelungene Architektur trifft hier auf liebevolle Detailgestaltung, wie z.B. der rote Boden als Fortführung des Roten Weges in das Innere des Hauses, Barrierefreiheit und klare, freundliche Beschilderung.
Öffentliche Besichtigung begeistert: Mieter öffnen denkmalgeschütztes Gebäude
Die Mieter öffneten ihre Räumlichkeiten zur öffentlichen Besichtigung, was auf reges Interesse und Begeisterung stieß. Ehemalige Mitarbeiter der Vergangenheit schwelgten in Erinnerungen und erfreuten sich über diese Entwicklung. Das denkmalgeschützte Gebäude in der Nähe des Freiberger Bahnhofs blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Einst wurde es als Arbeitsamt unter dem damaligen Baustadtrat Georg Salzmann errichtet und galt als architektonisches Highlight der Stadt. Später diente es als Poliklinik und Bürogebäude. Nun ist es erneut ein belebter und sehenswerter Anziehungspunkt für die Bürger der Stadt Freiberg geworden, was sich in dem großen Interesse der Bevölkerung an der Eröffnung und den Führungen widerspiegelte.
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Etwa 70 interessierte Bürger erwarten die erste Besichtigung der neu restaurierten denkmalgeschützten alten Poliklinik am Roten Weg. Foto: Renate Fischer
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Jörg Woidniok- Prokurist der SWG, Tom-Hendrik Runge Vorstand SWG und Konrad Uebel- CEO FI Freiberg Institut für Energie- und Klimaökonomie GmbH - Mieter Foto: Renate Fischer
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Alexander Müller, Vorsitzender des Verbandes der Wohnungswirtschaft Sachsen vdw Sachsen, Tom-Hendrik Runge Vorstand der SWG und Baubürgermeister Martin Seltmann- Ärzte und Geschäftshaus am Roten Weg v.l. Foto: Renate Fischer
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Blick in einen Therapieraum der Physiotherapiepraxis Nora Friedrich Foto: Renate Fischer
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Konrad Uebel FI Freiberg Institut für Energie- und Klimaökonomie GmbH gewährt den Besuchern Einblick in diene Büroräume, Tom-Hendrik Runge-verstand der SWG erklärt die Architektur im Zusammenhang mit dem Denkmalschutz Foto: Renate Fischer
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