Noch vor drei Jahren war es für Händler keine Frage, auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt dabei zu sein. Zwei Corona-Winter später sieht das anders aus. Während sich 2019 noch 212 Händler und Schausteller für den rund vierwöchigen Markt gemeldet hatten, waren es in diesem Jahr lediglich rund 150. Vor diesem Hintergrund werden die einst mehr als 200 Standplätze in diesem Jahr auf 146 schrumpfen. Dabei spielt nicht nur die Angst vor einer erneuten Corona-Absage eine Rolle. Anfahrtskosten, die gestiegenen Standmieten - teilweise um mehr als 50 Prozent - sowie die Betriebs- und Personalkosten sind in der heutigen Zeit nicht mehr ohne Weiteres zu stemmen. Während in Chemnitz für Händler der Anreiz fehlt, zeigt Freiberg, wie es gehen kann.
Standgebühren teilweise komplett gestrichen
Der Freiberger Stadtrat hat ein Hilfspaket für die Händler des 31. Christmarktes geschnürt. Statt einer Erhöhung der Standgebühren wie in Chemnitz gibt es in der Silberstadt zahlreiche Erleichterungen. Laut Stadtratsbeschluss zahlen Händler, die 2020 einen rechtskräftigen Vertrag hatten und 2021 kein Verkaufsangebot anstelle des abgesagten Christmarktes, in diesem Jahr gar keine Flächenmiete. Händlern, die ein Angebot für die alternativen Verkaufsaktionen erhalten hatten - um beispielsweise vorübergehend verderbliche Ware wie Pfefferkuchen anbieten zu können -, werden 50 Prozent der Flächenmiete erlassen.
Wirtschaftliche Verluste abfedern
Für den Rest orientiert sich die Flächenmiete am letzten Vorcoronajahr. Sie beträgt 7,30 Euro je laufendem Meter für Schausteller und 15,90 Euro für Gastronomen. Hinzu kommen Nebenkosten von 45 Euro pro Tag und Händler. Mit dem Hilfspaket sollen wirtschaftliche Verluste nach den abgesagten Veranstaltungen der Vorjahre abgefedert und gleichzeitig weitere Christmarkthändler gewonnen werden. Standplätze gebe es nämlich noch. Der Freiberger Christmarkt öffnet in diesem Jahr vom 22. November bis 22. Dezember und zählt laut einer Umfrage zu den schönsten Weihnachtsmärkten Deutschlands.
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