Freiberg. Was eine Handvoll engagierter Einheimischer einst zusammenführte, gedeiht als belastbares soziales Netzwerk und ist fest in der Stadtgemeinschaft verwurzelt: der Verein Lichtpunkt e.V. Freiberg. Die Mitglieder und Freunde dieser Interessengemeinschaft feiern jetzt das 25-jährige Bestehen ihrer Initiative. Eine Feierstunde bietet in diesen Tagen Gelegenheit, mit Förderern, Geschäftspartnern aber auch den beteiligten Einheimischen eine Bilanz zu ziehen und künftige Arbeitsschwerpunkte zu fixieren.
Kulturelle und soziale Strukturen im Heimatort
"Im Dezember 1997 trafen sich Freiberger, denen daran gelegen war, einen Beitrag zur Förderung kultureller und sozialer Strukturen in ihrem Heimatort zu leisten", so Andreas Oppelt, neben Cornelia Riedel einer der beiden in der Geschäftsstelle hauptamtlich tätigen Akteure. "Sie brachte das Bestreben zusammen, den Bürgern eine Plattform zu bieten, auf der sie sich in unterschiedlichster Form für das Gemeinwohl ehrenamtlich einbringen und Gleichgesinnte für ein Mittun gewinnen können."
Dabei war es der Grundgedanke der Akteure, gegenüber klassischen Vereinen nicht auf die Pflege eines speziellen Hobbys etwa Briefmarken, Modelleisenbahn oder ähnlichem allein konzentriert zu sein.
"Vielmehr blieben die Themen unserer Projekte immer offen und sind davon bestimmt, den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner in den verschiedenen Wohngebieten Freibergs gerecht zu werden. Dies heißt, dass neben etablierten Angeboten wie den Kunstkursen oder den Bewegungs- und Entspannungsangeboten auch zeitweilige Vorhaben umgesetzt worden sind. Dazu zählen beispielsweise die Herausgabe von Beiträgen zu jeweiligen Stadtteilgeschichten wie der Bahnhofsvorstadt oder dem Wohngebiet Friedeburg. Der Werdegang zeigt auch, dass wir flexibel auf Ereignisse reagieren und unser Engagement regelmäßig aktuell ausrichten, dazu zählt genauso, Vorhaben zurückzufahren, wenn sie abgeschlossen oder nicht mehr nachgefragt sind", so Andreas Oppelt.
Vielfältige Kurse zur Freizeitgestaltung
Die aktuell 16 Mitglieder und 29 Fördermitglieder sowie zahlreiche weitere, je nach Aufgabengebiet beteiligte Mitstreiter, verstehen sich als Projektverein und Dienstleister für die Gesellschaft, fügt Cornelia Riedel hinzu. "Hier fanden sich beispielsweise die Ideengeber für den Freiberger Kriseninterventionsdienst zusammen, der sich stetig weiterentwickelte und sich in den Jahren 2000-2001 als eigenständiger Notfallhilfeverein ausgründete."
Längst ist die Geschäftsstelle in der Kurt-Handwerk-Straße 2 ein Anlaufpunkt für Interessenten und Hilfesuchende aus allen gesellschaftlichen Bereichen. "Neben vielen verschiedenen Projekten haben sich über die Jahre mit der Wohngebietsarbeit sowie der Freiwilligenarbeit zwei Tätigkeitsschwerpunkte für den Lichtpunkt e.V. herausgebildet", so Riedel weiter. Die Wohngebietsarbeit findet insbesondere in den Stadtteilen Friedeburg, Seilerberg und Wasserberg statt. "Dabei werden vielfältige Kurse zur Freizeitgestaltung angeboten: Das sind u.a. Acrylmalerei und Töpfern, außerdem organisieren wir verschiedene Dia-Vorträge, wie Reiseberichte oder Tipps zur Gesunderhaltung im Alltag." Zu den besonderen Höhepunkten der Angebote zählt auch die Unterstützung der Vorbereitung und Durchführung von Stadtteilfesten.
Verein leistet erheblichen Beitrag
"Der zweite Schwerpunkt des Vereins ist die Freiwilligenarbeit. Sie hat über viele Jahre das Engagement freiwilliger und ehrenamtlicher Bürger gebündelt und diese je nach Interesse und Eignung vermittelt. Daraus sind zahlreiche Ideen, wie die ehrenamtlichen Lesepaten entstanden." Ein Blick in die Chronik zeigt, dass jährlich wenigstens ein einem Schwerpunktthema gearbeitet wurde. Zu denen zählen etwa 1999 das Vorhaben Litfaßsäule und Schwarzlichttheater, 2002 wurde das Begegnungs-Cafe initiiert, 2007 erscheint das Stadtteilmagazin Der Vorstädter. 2011 heißt es FIF - Freiwillig in Freiberg und auch die Devise WOS "Weltoffenes Sachsen" wird mit Leben erfüllt. 2013 wird die Idee Alltagsbegleiter für Senioren aus der Taufe gehoben, wie es 2016 heißt Einheit der Verschiedenen.
"Mit Stolz können wir feststellen, dass unser Verein einen erheblichen Beitrag geleistet hat, Freiberger in ihrem Lebensumfeld zu mobilisieren und Betroffene durch verschiedenste Angebote für den Arbeitsmarkt zu wappnen, ihnen beruflich wie sozial ein Perspektive zu geben und ihnen Selbstwertgefühl zu vermitteln", so Cornelia Riedel. Die stellt fest, dass es ohne die tatkräftige Unterstützung durch langjährige Partner wie der Stadtverwaltung Freiberg, die Städtische Wohnungsgesellschaft Freiberg/Sa. Aktiengesellschaft, die Wohnungsgenossenschaft Freiberg eG oder das Bildungswerk des Landessportbundes Dresden nicht ein solch erfolgreichen Geschäftslauf gegeben hätte. "Und auch ohne den engen Kontakt zu anderen Vereinen, Schulen und Institutionen der Stadt wäre das Spektrum des Lichtpunkt e.V. nicht so bunt und die Basis für kommende Aufgaben nicht so nachhaltig gegeben."
erschienen am 23.09.2022