Fotograf zeigt Arbeiten mit historischen Kameras

Leidenschaft Arndt Unger stellt Fotografien in Dorfgalerie aus

Auerswalde. 

Auerswalde. Arndt Unger ist Vorsitzender der Dorfgalerie in Auerswalde. Unter dem Pseudonym Arnolt Ungeraten zeigt der Hobbyfotograf dort in der Ausstellung "Photographie" seine eigenen Bilder. "Wenn man meinen Vornamen mit etwas unleserlicher Handschrift schreibt, wird aus Arndt schnell Arnolt. Und Unger heißen sehr viele, da wollte ich mal etwas ungewöhnliches probieren", sagt er zur Entstehung seines Künstlernamens. Auch der Begriff "Photographie" sei in seiner früheren Schreibweise bewusst gewählt worden, um einen Zusammenhang zum historischen Hintergrund der Ausstellung herzustellen, so der Fotograf weiter.

Leidenschaft seit der Kindheit

Der 52-Jährige, der als Pflegedienstleiter in einer Chemnitzer Klinik arbeitet und schon seit seiner Kindheit fotografiert, hat 2010 wieder zur analogen Fotografie zurückgefunden. Seitdem gestaltet er seine Arbeiten mit historischen Kameras hauptsächlich schwarz-weiß und entwickelt die Bilder in der eigenen Dunkelkammer. "Aber auch auf Reisen und im Urlaub muss ich nicht auf die Ergebnisse warten. Ich habe eine mobile Lösung entwickelt, um auch unterwegs mit einfachsten Mitteln Filme zu entwickeln", sagt Unger. Dabei nimmt er bewusst Bildfehler in Kauf, die beispielsweise bei der Verwendung von verunreinigtem Wasser bei der Ausbelichtung entstehen. Dieser Minimalismus, den man den Bildern bei näherer Betrachtung durchaus ansieht, sei aber so gewollt, ergänzt er. Freunde und Familie seien immer wieder begeistert, selbst gestaltete Postkarten und Bilder direkt aus der Ferne von ihm zu erhalten.

3D-Kamera zeigt andere Perspektive

Arndt Unger zeigt in seiner Ausstellung jedoch nicht nur Schwarz-Weiß-Fotos. Mit einer speziellen 3D-Kamera, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts bei Carl Zeiss Jena entwickelt wurde und die mit zwei Objektiven Filme mehrfach belichtet, fotografiert er Motive, die auf den ersten Blick nur eine für das Auge ungewohnte Farbverschiebung erkennen lassen. Betrachten die Besucher die Bilder jedoch mit einer besonderen Brille, verwandeln sich Landschaften, Objekte und Gegenstände in dreidimensionale Ebenen. "Erst mit dem Blick durch die Brille sieht der Betrachter das Bild in seiner räumlichen Tiefe nahezu so, wie es sich dem Fotografen im Moment der Aufnahme dargestellt hat", berichtet der Künstler.

Noch bis zum 1. April ist die Auerswalder Kunstausstellung unter Beachtung der aktuellen sächsischen Corona-Verordnung für Besucher geöffnet.



  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion