Augustusburg. Bei 100 Grad Celsius in die Sauna? Mitten im Sommer - und das auch noch in Augustusburg, wo es eigentlich gar keine Sauna gibt? Wer meint, das geht nicht, wurde diese Woche eines Besseren belehrt. Denn im idyllischen Garten des Lehngerichts machten drei Studenten aus Finnland beim Verein "auf weiter flur" Station. Schnell war der Anhänger ihres Wagens abgekoppelt und der Ofen darin beheizt, sodass jeder, der wollte, bei hohen zweistelligen Graden schwitzen konnte. "Wir machen das auch im Sommer, das ganze Jahr über", erklärt Sakari Vanhanen, der zusammen mit Paulus Halonen und Joona Visto sechs Wochen lang quer durch Europa reist, um Menschen für die finnische Sauna-Kultur zu begeistern.
Aktion kombiniert Spaß mit Marketing
In zehn Ländern machen sie insgesamt Station. Die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich und England haben sie schon besucht. Unter anderem standen sie schon am Eiffelturm, wo viele Touristen erst ein Foto vom Pariser Wahrzeichen und dann von den drei Studenten machen. Ein durchaus wichtiger Aspekt, denn das Trio verfolgt auch einen Zweck. "Für uns ist das in erster Linie Spaß", sagt Sakari auf Englisch. Im gleichen Atemzug ergänzt er, dass es aber auch ums Marketing geht. Fünf Firmen, die Saunen herstellen, finanzieren den außergewöhnlichen Trip. Und die vielen Videos und Bilder, die die Studenten in den sozialen Medien präsentieren, dürften einiges an Aufmerksamkeit wecken.
Reichlich 20 Besucher nutzen seltene Chance
Auch in Augustusburg war Nadine Knödler überrascht von der positiven Resonanz. "Es waren mehr Leute da als erwartet", sagt die Mitarbeiterin vom Verein "auf weiter flur". Die kleine Sauna, deren Bank fünf Personen Platz bietet, zugleich aber einen Rekord von 15 Besuchern aufzuweisen hat, war fast immer gut besetzt. Mehr als 20 Leute nutzten die Möglichkeit und kamen nicht nur ins Schwitzen, sondern auch ins Gespräch. "Lachen und reden" erläutert Sakari die Atmosphäre in finnischen Saunen, die gut zur Philosophie des Augustusburger Vereins passt. "Etwas neues wagen. Dinge ausprobieren, die sonst noch keiner gemacht hat", sagt Nadine Knödler, die stolz darauf war, dass das junge Trio aus Finnland auf ihrem Weg von Wien nach Berlin in Mittelsachsen einen Zwischenstopp einlegte: "Cool, in einer Reihe mit Städten wie Paris und London zu stehen."
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