Mit einem sogenannten Schockanruf haben Betrüger am Mittwochmittag einen Mann um 12.000 Euro gebracht.

 

Gefälschter Unfall: Betrüger erbeuten 12.000 Euro mit erfundenem Notfall

Ein Unbekannter hatte den Mann aus Lichtenberg am Mittag angerufen und sich als Polizist ausgegeben. Unter dem Vorwand, der Sohn des Angerufenen hätte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, wurde ein Telefonkontakt zu einer angeblichen Staatsanwältin hergestellt. Diese forderte eine Kautionszahlung von mehreren zehntausend Euro, damit der Sohn aus der Untersuchungshaft entlassen werden könne. Der Lichtenberger wähnte seinen Sohn tatsächlich in Schwierigkeiten. Wie von den Anrufern gefordert, begab er sich nach Freiberg zur Geldübergabe. In der Poststraße trat ein Mann mit ihm in Verbindung, der während des Telefonates mit der angeblichen Staatsanwältin letztlich 12.000 Euro angebliche Kautionszahlung in Empfang nahm. Erst danach beendeten die Betrüger das Telefongespräch. Kurz darauf bemerkte der Lichtenberger durch einen Anruf des Sohnes, dass er betrogen worden war.

 

40-jähriger Täter mit Glatze und Umhängetasche

Der Abholer wurde als etwa 40 Jahre alt, circa 1,65 Meter groß und leicht untersetzt beschrieben. Er hat eine Glatze, einen dunkleren Teint und sprach gut deutsch mit Akzent. Er trug eine schwarze Hose, eine schwarze Jacke und hatte eine Umhängetasche bei sich. Nach der Geldübergabe war er von der Poststraße in Richtung Platz der Oktoberopfer gelaufen.

 

Zeugenaufruf der Polizei: Hinweise zur Geldübergabe in Freiberg gesucht

Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Betruges aufgenommen. Zeugen, welche die Geldübergabe in der Poststraße beobachtet haben oder weitere Angaben zu dem beschriebenen Geldabholer machen können, werden gebeten, sich zu melden. Hinweise nimmt die Chemnitzer Kriminalpolizei unter der Rufnummer (0371) 387 3448 entgegen.

 

Warnung vor Betrugsmasche: Mindestens ein weiteres Opfer in Lichtenberg

Mindestens ein weiterer Mann aus Lichtenberg hatte ebenfalls einen Anruf der Betrüger mit derselben Masche erhalten. Als er nach den Namen fragte, hatte der Anrufer aufgelegt.

 

Polizei warnt vor weiteren Betrugsversuchen

Erfahrungsgemäß ist davon auszugehen, dass es heute oder in den kommenden Tagen weitere Betrugsversuche im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz geben wird. Auch in Rosenbach, Oelsnitz und in Limbach-Oberfrohna gab es Opfer von Telefonbetrug. Hier geht es zum Artikel.

 

Wichtige Hinweise: So erkennen Sie Telefonbetrug und schützen sich

  • Lassen Sie sich von angeblichen Amtspersonen am Telefon nicht unter Druck setzen! Angehörige deutscher Strafverfolgungsbehörden würden Sie niemals am Telefon zu einer Geldüberweisung drängen!
  • Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse!
  • Kontaktieren Sie selbst die Angehörigen, die angeblich betroffen sind!
  • Verständigen Sie im Verdachtsfall die Polizei!

Weitere Informationen zum Schutz vor verschiedenen Betrugsmaschen im Rahmen der Kampagne "Hör' genau hin" befinden sich hier.