Freiberg. Rainer Bruha kennt Freiberg wie seine Westentasche. Von 1991 bis 2005 war er in der Stadtverwaltung in leitenden Positionen tätig, zuletzt als Bau-Bürgermeister bzw. als Dezernent für Stadtentwicklung. Seit 2007 engagiert er sich - wie zuvor bereits seine Frau Gabriele Bruha - ehrenamtlich für die Belange der Seniorenheime Freiberg. "Sie berichtete mir eines Tages, dass eine von ihr oft besuchte ältere Bewohnerin den großen Wunsch hatte, noch einmal ihre Heimatstadt zu sehen", erinnert sich der mittlerweile 80-Jährige. Im ortsansässigen Rotary-Club, dem er angehört, reifte der Entschluss, unentgeltlich Rundfahrten für Bewohner der Seniorenheime zu veranstalten. Den dafür nötigen Kleinbus stellte das Mercedes-Benz-Autohaus Schloz Wöllenstein zur Verfügung. Chef Marcel Müller war seinerzeit Club-Präsident.
Zehn Touren pro Jahr im Schnitt
Bis einschließlich 2023 lenkte Rainer Bruha das zumeist mit sechs Passagieren besetzte Fahrzeug durchschnittlich zehnmal jährlich durch Stadt und Umgebung. Insgesamt kamen 167 Touren zusammen. Unterwegs lauschten die Senioren seinen Erläuterungen. "Manchmal musste ich gar nicht viel reden, weil die Fahrgäste in Erinnerungen schwelgten oder die vielen Veränderungen ihrer alten Heimat kommentierten", sagte er jüngst bei einem Treffen mit Steffen Köcher, Geschäftsführer der Seniorenheime Freiberg, und Heike Dalke vom Betreuungsdienst des Hauses Elisabeth in dem nach wie vor von Marcel Müller geleiteten Autohaus an der Dresdner Straße.
Dank für Engagement
Mit herzlichen Worten sowie mit Blumen und kleinen Präsenten bedankten sie sich bei beiden Herren für deren langjähriges beispielhaftes Engagement. Rainer Bruha war unlängst aus Altersgründen vom "Ehrenamt am Steuer" zurückgetreten. Ein Nachfolger ist leider nicht in Sicht.