Augustusburg. Die äußeren Bedingungen beim diesjährigen 51. Wintertreffen der Motorradfahrer auf Schloss Augustusburg waren nahezu optimal. Temperaturen um den Gefrierpunkt und eine leicht Schnee-gezuckerte Landschaft waren dem Anlass entsprechend und keineswegs störend. Dennoch musste das Jahr eins nach dem besonderen Jubiläum im vorigen Jahr in Sachen Besucher sowie Teilnehmer, speziell Camper, einen deutlichen Rückgang verkraften. So standen den 1.500 Bikern und 6.500 Besucher 2023 in diesem Jahr die Zahlen von 3000 Besuchern und 850 Teilnehmern (Biker) gegenüber. Dementsprechend füllte sich der Schlosshof ziemlich zäh, doch ab der Mittagszeit konnte man wieder von einer guten optischen Auslastung sprechen. Am offenkundigsten wurde der Rückgang des Interesses bei den hartgesottenen (Mehrtages-)Campern, von denen diesmal nur ganze 40 gezählt wurden. Auf Grund steigender Kosten mussten die Teilnahmegebühren im vorigen Jahr, dem allgemeinen Trend folgend, ziemlich stark angehoben werden. Dennoch waren die Besucher- und Teilnehmerzahlen in diesem Jahr eine Art Quittung.
Alter Schwede
Wiederbelebt wurden die Prämierungen für den ältesten Teilnehmer bzw. die älteste Teilnehmerin bzw. jenes/jener mit der weitesten Anreise. Dieser war ein Biker mit einer "unkaputtbaren" Yamaha XT 400 mit dem Baujahr 1996, der sich aus dem kleinen Örtchen Strömby in Südschweden auf die rund 800 Kilometer lange Reise zum kurfürstlichen Schloss aufgemacht hatte. Bei ihn handelte es sich im den 53-jährigen Steffen Tempelhahl, der seinen Lebensmittelpunkt vor sieben Jahren von Brandenburg nach Schweden verlegt hat. Er ist sogar regelmäßiger Wintertreffen-Teilnehmer, und zwar stets zusammen mit einer Truppe aus Dessau-Alten, zu der er durch seine Frau, eine gebürtige Dessauerin, gestoßen ist. "Wir sind eingefleischte Motorradfahrer, die auch hobbymäßig Beschleunigungsrennen, Bahnrennen und sonst was bestreiten", verriet Andre Frey von den "Altener Jungs", der den Wahl-Schweden sogleich entschuldigte. "Der liegt drin im Zelt und ist von der Anreise noch total fertig." Die Plätze zwei und drei der am weitesten angereisten Biker ging an einen Herrn aus dem 570 Kilometer entfernten Mühlhausen-Ethingen im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg, der mit einem BMW 1100 GS Gespann Baujahr 1994 kam bzw. einen aus Bielefeld in Nordrhein-Westfalen, der mit einem BMW 1150 RT Gespann Baujahr 2004 460 km abgespult hatte. Darüber hinaus waren Kennzeichen aus fast allen weiteren deutschen Bundesländern zu sehen.
Motorengeschrei trifft auf Berggeschrey
Für die kulturelle Umrahmung sorgten die Rockband "Bergschrey" sowie die mobile Band MEK (Musikalisches Einsatzkommando). Gut besucht waren auch der Augustuskeller anlässlich der Filmaufführungen "972 Breakdowns", die dazugehöriger Sonderausstellung "Auf dem Landweg nach New York" sowie das Motorradmuseum. Auch diverse Motorradhändler der Region nutzten das diesjährige Wintertreffen, um ihre neuesten Modelle zu präsentieren. "Beim Wintertreffen sind ca. 150 Personen im Einsatz, damit der Ablauf reibungslos funktioniert", erklärte die Geschäftsführerin der gastgebenden Schlossbetriebs GmbH, Patrizia Meyn. Und weiter: "Diese sind Mitarbeiter des Schlosses, der Stadtverwaltung, der Security, der Feuerwehr, der Polizei und des Ordnungsamtes. Ich danke allen für den hervorragenden Einsatz und das Engagement."
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