Burgstädt. Zum 30-Jährigen Jubiläum seines Bestehens lud am Donnerstag das Don Bosco Jugendwerk Sachsen nach Burgstädt ein. Mitarbeiter und Auszubildende organisierten dafür ein buntes Programm mit unterschiedlichen Stationen zum Mitmachen und Probieren. So konnten die Jugendlichen u. a. beim Wettbewerb "Wer schlägt den Ausbilder?" im Armdrücken gegen ihre Lehrer antreten oder den Einrichtungsleiter beim Sonnenstrahlenspiel in die Höhe balancieren.
Was ist "Don Bosco?"
Die Einrichtung, die in mehr als 130 Ländern weltweit vertreten ist, kümmert sich um Belange von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die beispielsweise durch Probleme im Elternhaus benachteiligt sind. Seit 1992 biete man entsprechende Leistungen an. "Unsere Arbeit stützt sich dabei auf drei Säulen. Neben der Berufsausbildung leisten wir noch Schulsozialarbeit und stationäre Jugendhilfe", berichtet Sebastian Schmidt. Der Chemnitzer ist seit zwei Jahren Gesamtleiter der Don Bosco Jugendwerk Sachsen GmbH. Burgstädt sei dabei der Grundstock des Aufbaus im Osten Deutschlands gewesen, als Verantwortliche des katholischen Ordens der Salesianer in den Nachwendejahren entsprechende Bedarfe in den neuen Bundesländern ermittelten. Bis heute habe sich die Burgstädter Einrichtung mit weiteren Standorten in Hartmannsdorf, Limbach-Oberfrohna und Chemnitz zu einer der größten im Osten Deutschlands entwickelt, so Schmidt weiter.
Starke Entwicklung
Als man vor 30 Jahren mit dem Aufbau in Sachsen begonnen habe, gab es in Burgstädt anfänglich zirka 60 Auszubildende in sieben Ausbildungsrichtungen. Darunter seien klassische Handwerksberufe wie etwa Maler, Köche, Tischler und Bauarbeiter gewesen. "Dieser Umfang hat sich in den zurückliegenden Jahren natürlich stets weiterentwickelt. So bilden wir heute im Durchschnitt 370 Jugendliche in mehr als 40 Berufen pro Jahr aus", ergänzt Schmidt. Dabei passe man sich der Entwicklung des Arbeitsmarktes ständig an und habe neben traditionellen Ausbildungszweigen zum Beispiel mit Umwelttechnik oder E-Commerce auch neue Berufe im Angebot, die es in dieser Form erst seit wenigen Jahren gibt. "Die Jugendlichen können sich nicht direkt bewerben, sondern kommen auf Empfehlung der Agentur für Arbeit zu uns", so der Einrichtungsleiter.
Berufsvorbereitende Maßnahmen
In berufsvorbereitenden Maßnahmen prüfe man Stärken und Schwächen und entscheide dann gemeinsam über die Richtung, in die die anschließende Ausbildung gehe. Synergieeffekte kämen zudem zum Tragen, indem man auf die hauseigene stationäre Jugendhilfe zurückgreifen und den dort lebenden jungen Menschen immer wieder das Erlernen eines Berufs ermöglichen könne. "Die Rahmenbedingungen, die vor dem Hintergrund sozialer oder gesundheitlicher Probleme nicht immer einfach sind, versuchen wir dabei so optimal wie möglich zu gestalten, denn wir glauben vom Grundsatz an jeden Jugendlichen und jedes Kind", sagt Sebastian Schmidt.
Große Dankbarkeit
Der Dankbarkeit seiner Schüler kann sich der Pädagoge indessen sicher sein. "In Abständen führen wir Ehemaligentreffen durch, und im Anschluss an die Ausbildung gibt es Angebote zur Nachbetreuung, bei denen ich immer wieder positive Resonanzen von jungen Menschen erfahre, denen solche Sätze eigentlich nicht so leicht über die Lippen gehen", berichtet der 52-Jährige nicht ohne Stolz. Das alles sei aber nicht ohne die Kompetenz seiner 200 Angestellten möglich, die mit ihrer Arbeit vor allem zum Gelingen der 30-Jährigen Erfolgsgeschichte beigetragen hätten.
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