Freiberg. Am Pfingstsonntagnachmittag warteten die Organisatoren des Freiberger Stadtmarketings und des Freiberger Domes, Domküster und technischer Leiter Holger Graf auf die Ankunft des Busses mit den Sängern des Ruhrkohle-Chores, der im Stau stand. Auch Repräsentanten des Vorstandes der Ruhrkohle AG Stiftung, Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger, der Geschäftsführer des Welterbe Montanregion Erzgebirge e.V. Steve Ittershagen waren vor Ort und hofften, dass alles noch gut klappen würde.

Dom bis auf letzten Platz gefüllt

Nach Ankunft des Chores wurde die Aufstellung auf dem Stufenpodest getestet und eine kurze Stimmprobe gemacht. Auch die Solisten ergriffen noch kurz die Gelegenheit einer Miniprobe und dann strömten die Gäste auch schon herein. Der Dom war mit einer Zusatzbestuhlung versehen und gefühlt bis auf den letzten Platz gefüllt.

Vielfältiges Musikprogramm

Das musikalische Programm war vielfältig. Es gab einen Part mit geistlicher Musik, ein Teil beinhaltete bergmännische Lieder, gefolgt von zwei Liedern aus Opern und die Rubrik Populäres. Beim Gefangenenchor aus "Nabucco" von Verdi war das Stimmvolumen von ganz leisen Tönen bis zur monumentalen Stimmgewalt für jeden Zuhörer besonders gut nachzuempfinden. Die Auswahl des Repertoires hatte für jedes Ohr seine Diamanten. Der Beifall, in Kirchenkonzerten nicht unbedingt üblich, brandete von Lied zu Lied heftiger auf.

Begrüßung des größten deutschen Bergmannschor

Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger freute sich über die Ehre, den größten deutschen Bergmannschor in Freiberg begrüßen zu dürfen. Bärbel Berghoff- Wodopia, Protektorin des Chores und Vorstand der Ruhrkohle-AG-Stiftung, erzählte den Gästen von der 2007 gegründeten Stiftung zur Finanzierung und des Erhalts der Ruhrkohle-Anlagen, für Bildung, Wissenschaft und Kultur, wozu natürlich auch der Ruhrkohle-Chor zählt, wie auch die Knappen-Vereine. Die Bewahrung der alten Werte des Bergbaus, wie Verlässlichkeit, Treue, Verbundenheit, gegenseitiger Achtung und Respekt sind auch in unserer Zeit unerlässlich. Deshalb ist es so wichtig, diese Traditionen zu erhalten und den nachfolgenden Generationen zu vermitteln, wofür sich der Ruhrkohle-Chor als Botschafter versteht.

Gemeinsames Singen der Hymne des Bergbaus

Steve Ittershagen, Geschäftsführer des Welterbe Montanregion Erzgebirge e.V. betonte, dass dieses Konzert im 5. Jubiläumsjahr seines Vereins ein wertvoller Beitrag ist, diese Aktivitäten innerhalb Deutschlands zu verstärken und auch über die Grenzen hinaus weiter mit Leben zu erfüllen.Nachdem die Repräsentanten aus Nordrhein-Westfalen und Freiberg sich mit Gastgeschenken überraschten, erläuterte Uwe Hauschild, Geschäftsführer des Ruhrkohle-Chores die Bedeutung des Steigerliedes, was seit 2023 als immaterielles Kulturerbes anerkannt ist, als Verbindungselement zwischen allen Gebieten mit Bergbautradition. Alle sangen gemeinsam die Hymne des Bergbaus. Als besonders erhebende Geste empfanden die Gäste des Konzertes, dass der Chor am Ende des Konzertes vor dem Dom ein Spalier bildete und seinem Publikum applaudierte. Sie erlebten im wahrsten Sinne des Wortes ein großes Chorkonzert.