Freiberg. Zünftig ins Habit eines Bergmanns gekleidet, den obligatorischen Schachthut und das Arschleder tragend, sind die Mädchen und Jungen der integrativen Kita Sonnenblume in Freiberg mit einem Mini-Bergaufzug in das Projektthema Silberstadt Freiberg gestartet. Drei Monate bevor die Knirpse der Vorschulgruppe das Zuckertütenfest feiern, tauchen die Fünf- und Sechsjährigen in die Geschichte ihrer Stadt ein und begegnen spielerisch der Montanregion Erzgebirge als kulturelle Identität prägenden Welterbestandort. Dabei trällerten die jungen Leute zum Auftakt das melodiesicher gelernte Steigerlied und schmetterten selbstbewusst den zünftigen Glück auf!-Ruf.
Bergbau- und Stadtgeschichte in den Blickpunkt
"Seit Jahren zählt das Thema Bergstadt Freiberg zum Bestanteil des thematischen Konzeptes unserer Kita", so Kita-Leiterin Maria Holfert. "Regelmäßig rücken wir Bergbau- und Stadtgeschichte in den Blickpunkt unserer Kinder. Mit der Aufnahme Freibergs als Standort der Welterberegion hat dieses Vorhaben natürlich längst einen nachhaltigeren Impuls erhalten." Die Erzieherin verweist auf die Idee des Konzeptes: den Kindern etwas zu ihrer Heimatstadt zu vermitteln, altersspezifisch ihr Interesse dafür zu wecken, woher kommen wir eigentlich und worin bestehen die Leistungen unserer Vorgängergenerationen. Die Aktionen reichen von der Exkursion in die Uniformkammer der Knappschaft, einer Fahrt mit dem Silberstadt-Express bis hin zum Treff mit dem Oberbürgermeister.
Die Rolle eines Bergakademisten
Den Auftakt ihrer Projettage vollzogen die Mädchen und Jungen mit Gästeführer Horst Weber. "Seit 2007 schlüpfe ich als früherer Student der Bergakademie und im Berufsleben am Forschungsinstitut für Aufbereitung tätig in die Rolle eines Bergakademisten", so der 72-jährige Montanexperte. "Gerade in der jungen Generation sehen wir Adressaten, die althergebrachten Zeitzeugnisse auch ins Morgen zu tragen. Ich will dazu einen Beitrag leisten, dass diese nicht vergessen werden", so der Vati und Opa. "Es liegt an uns, die Kinder zu erreichen. Meine Begegnungen zeigen, dass uns um künftige Mitstreiter für die Welterbeidee nicht Bange sein muss."
erschienen am 05.04.2023