Alexander Geißler (36) kandidiert für die SPD. Er ist Volljurist, Assessor und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht an der TU Bergakademie Freiberg. Er lebt in einer Partnerschaft.
Warum bewerben Sie sich um ein Mandat für den Bundestag?
Ich bewerbe mich, weil ich oft erlebt habe, dass es nicht gerecht zugeht. Als Zivildienstleistender im Krankenhaus konnte ich sehen, dass Zeitdruck, Leiharbeit und unterschiedliche Bezahlungen zu wenig Gemeinschaft untereinander führen. Als Jurist habe ich gelernt, dass Gesetze nur einen Rahmen vorgeben können und von uns mit Leben und Haltung gefüllt werden müssen.
Was brennt Ihnen besonders unter den Nägeln? Was möchten Sie in Ihrem Wahlkreis verändern?
Ich möchte flächendeckendes Internet und mehr freie kommunale Mittel, damit vor Ort unmittelbar und schnell das umgesetzt werden kann, was gerade ansteht. Ein Fokus auf die Daseinsvorsorge macht unser Mittelsachsen attraktiv und Menschen ziehen hier her und Unternehmen siedeln sich an.
Wofür wollen sie sich auf Bundesebene besonders engagieren?
Ich will mich auf Bundesebene im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz engagieren und dafür sorgen, dass Gesetze einfacher werden und in Gesetzen sofort klar wird, wer etwas umzusetzen hat und ich will zu einem solidarischen Miteinander in Unternehmen beitragen. Dafür will ich auf der einen Seite einen Mindestlohn von zwölf Euro, damit Leistung einen angemessenen Wert hat und ich will auf der anderen Seite eine Lohnobergrenze für sehr große Gehälter, damit sich niemand vom Leistungsprinzip entkoppeln kann. Zusätzlich starke Betriebsräte und Gewerkschaften damit mehr gute Tarifverträge entstehen.
Wie wird sich die Bundesrepublik in vier Jahren verändert haben?
Wir werden bewusster mit uns untereinander umgehen, uns intensiver über Inhalte austauschen und über das Für und Wider bestimmter Maßnahmen respektvoll streiten können. Unsere Gesellschaft ist wieder zusammen gewachsen und wir respektieren einander.
erschienen am 20.09.2021