Mittelsachsen. In über 300 Fledermauskästen können nun geflügelte Bewohner einziehen. Möglich wurde dies durch die regionale Aktion "Fledermäuse sollen fliegen - ein dorfübergreifendes Projekt für die Biodiversität unserer Fledermäuse" der Bürgerinitiative Leben in Frankenau. In den zurückliegenden Wochen wurde gesägt, gebastelt, gelernt und installiert. "Das große Interesse der Menschen am Projekt hat uns förmlich überwältigt und sehr froh gestimmt. Es resultiert aus dem tiefen Empfinden, sich für den Erhalt unserer Natur einzusetzen, wildlebenden Tieren ihren Lebensraum zu gewährleisten", stellt Initiatorin Marion Gringer fest. Zirka 95 Haushalte aus Frankenau, Thalheim, Topfseifersdorf, Königshain, Wiederau und Stein haben sich am Projekt beteiligt. Es wurden insgesamt 326 Bausätze hergestellt. Somit konnten 302 Fledermauskästen in den Gemeinden verteilt, zusammengebaut, geölt und aufgehangen werden. Die restlichen Kästen haben Personen aus anderen Orten erhalten. Das Interesse an der Aktion war hoch. Menschen aus vielen Orten im Landkreis und sogar von weiter her wollten sich am Projekt beteiligen. Einige interessierten sich für die Bauanleitung, um selbst Kästen zu bauen. Das verwendete Holz stammt aus heimischer Forstwirtschaft.
Einfacher Zusammenbau
Die Anfertigung der Fledermauskästen erfolgte in zwei Schritten. Manche übernahmen den Zuschnitt für die Bausätze. Andere übernahmen diese sowie die Anleitung und begannen mit dem Zusammenbau. "Es gab Familien, die mit ihren Kindern oder Enkeln Kästen bauen wollten, jedoch keinen geeigneten Platz zum Aufhängen hatten. Diese Kästen wurden dann auch an andere Interessenten verteilt, die keine Zeit zum Bauen, aber Möglichkeiten zum Aufhängen an Haus, Scheune oder Baum hatten", erklärt Marion Gringer weiter, die gern im nächsten Jahr das Projekt weiterführen würde. Auch eine Schulklasse baute im Sachkundeunterricht die Kästen und gestaltete Plakate über das Leben der Fledermäuse. Der weltweite Artenschwund ist im vollen Gange. Es gilt diesen zu stoppen, die noch vorhandene Flora und Fauna zu schützen und weiterzuentwickeln. Mit dem Fledermausprojekt wurden viele Ersatzquartiere geschaffen, die hoffentlich schnell besiedelt werden.
erschienen am 01.05.2021