WGT 2023: Konzertresümee mit einzigartigen Momenten

Wave-Gotik-Treffen Diese Bands machten das Festival besonders

Leipzig. 

Was war das wieder für ein schönes Wave-Gotik-Treffen 2023. In diesem Jahr gab es 210 angemeldete Künstler und Künstlerinnen, von denen der Großteil musikalische Acts waren. Die größten Acts spielten, wie jedes Jahr, auf dem Messegelände der Agra im Leipziger Süden und dem Heidnischen Dorf, was vor allem für die Mittelalterfans viele Musiker aus den Bereichen Pagan, Folk, Mittelaltermetal und vielem mehr bereit hielt. Das Heido war auch die einzige Gelegenheit, wo Menschen, die kein Festivalticket hatten für 20 Euro (ermäßigt 5 Euro) Eintritt erhalten und Konzerte erleben konnten. Andere Locations waren außerdem das Westbad, das Täubchenthal, der Hellraiser, das Stadtbad, die Moritzbastei, der Felsenkeller und viele weitere Stätten.

WGT-Freitag

Der WGT-Freitag hielt schon die ersten Highlights bereit. BLICK.de war für euch nach dem Viktorianischen Picknick im Clara-Zektin-Park (hier kommt ihr zur großen Bildergalerie) im Heidnischen Dorf unterwegs. Qntal waren an dem Abend Headliner, leider gab es 30 Minuten Verzögerung mit dem Konzert durch technische Probleme. Dennoch war es ein guter Auftakt. Zeitgleich spielte die beliebte Industrialband Suicide Commando im Westbad. In der Agra waren Lord Of The Lost (unser Act vom Eurovision Song Contest 2023) Headliner und spielten vor einer vollen Halle. 

WGT-Samstag

Der WGT-Samstag war von vielen tollen und vor allem sehr verschiedenen Musikstilen geprägt, wie immer wusste man als Besuchender gar nicht, wo man zuerst hingehen sollte. BLICK.de war für euch in der Agra unterwegs und besuchte das Konzert der Militär-Fetisch-Band Nachtmahr, die nach langer Zeit wieder auf dem WGT zu sehen waren. Mit Hits wie "Mädchen in Uniform" oder "Der Tanzdiktator" machten Nachtmahr einen guten Auftritt. Im Anschluss kamen die Mexikaner von Hocico auf die Bühne. Erst nebelten die Tänzerinnen die Halle in Weihrauch ein und dann wurde es elektronisch. Dieses Konzert war auch etwas fürs Auge, da Sänger Erk eine dynamische Performance auf die Bühne brachte.

Danach gab es für BLICK einen abrupten Genrewechsel und der Weg führte ins wunderschöne Stadtbad, vielleicht die schönste Location des diesjährigen WGTs. Hier ging es nämlich mit Indie weiter. Im Vorfeld spielten bereits die gefühlvollen Indiekünstler Temmis und Steintor Herrenchor. Sehr gefragt beim Wave-Gotik-Treffen waren auch die Grausamen Töchter, die mit ihrer Fetisch-Show im Felsenkeller spielten. Im Stadtbad kam zeitgleich endlich die beliebte Band Betterov auf die Bühne. Leider musste die Band die Show nach etwa 30 Minuten abbrechen. "Das habe ich noch nie gemacht, aber Leute, mir geht es gar nicht gut, ich habe es versucht, aber ich muss dieses Konzert gesundheitsbedingt abbrechen", so Sänger Manuel. Die Fans jubelten, dass er es überhaupt versucht und ein paar schöne Lieder gespielt hatte. Als Headliner des Abends spielte der äußerst sympathisch wirkende Edwin Rosen. Er ist Newcomer und man würde ihn wahrscheinlich niemals auf dem WGT verordnen und dennoch füllte sich die Halle. Edwin war selbst begeistert und gestand, dass er keine Ahnung hatte, wie dieses Konzert bei den Gruftis ankommen würde und er sich so freut, dass die Leute die Musik abfeiern. Und das, obwohl der Sänger noch nicht einmal ein Album draußen hat. Er versprach, dass im Spätsommer eine neue EP erscheinen werde. Das Konzert war eines der BLICK.de-Highlights. Leider konnten wir das Konzert von Faun im Heidnischen Dorf nicht anschauen, weil es zeitgleich zu Edwin Rosen stattfand. Laut Gesprächen mit den WGTlern soll es aber ein schöner Abend gewesen sein.

WGT-Sonntag

Ein bisschen angeschlagen starteten die meisten WGT-Gäste in den Sonntag, was auch an der Hitze und der ein oder anderen durchzechten Partynacht gelegen haben könnte. Überraschend cool starte das Konzert der schwedischen Viking-Metalband Thyrfing im Heidnischen Dorf. Auch optisch machte die Band einen guten Gesamteindruck. Eher ruhiger wurde es in der Agra bei Lebanon Hanover. Dark Wave, der aber sehr einseitig wirkte. Vielleicht hätte die Band lieber in der Nacht in einer anderen Location spielen sollen, da man das Gefühl hatte, die Atmosphäre hat nur bedingt gestimmt. Danach betraten endlich Diary Of Dreams, eines der Highlights im Jubiläumsspielplan, die Bühne. Ebenfalls Dark Wave, aber irgendwie catchiger, wurde hier gespielt. Sänger Adrian hatte das Publikum aber auch direkt im Griff. Vor allem als er am Ende noch den Lieblingssong vieler Fans, "Traumtänzer" in einer Pianoversion sang. Gänsehaut pur. Zu später Stunde gaben sich Auger in der Moritzbastei noch die Ehre, was ein Geheimtipp in diesem Jahr war. 

WGT-Montag

Am Montag spielten in der Agra Frontline Assembly und The Mission als Headliner den Abschluss. Im Felsenkeller wurde es mit Heldmaschine und der Unzucht wesentlich rockiger. Im Heidnischen Dorf machten Rauhbein und das Apocalypse Orchestra das Finale komplett. 

Musikalisches Fazit

BLICK.de hat mit verschiedenen Festivalbesuchenden gesprochen und durchgängig dieselben Sätze zum diesjährigen WGT gehört. Das Line-Up der Bands war für viele in Ordnung und doch hätte man sich zum Jubiläumsjahr doch etwas mehr erhofft. Der ein oder andere Gänsehautmoment war in jedem Fall dabei und sicherlich hängt auch viel mit den Nachwirkungen der Coronapandemie zusammen. Es war dennoch ein rundes Festival.



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