Leipzig. Bei einem Automobilunternehmen waren in den letzten Monaten eine Vielzahl von Bestellungen nicht oder nur teilweise angekommen. Ein Firmenmitarbeiter erwartete beispielsweise die Lieferung eines neuen Handys. Nach der Öffnung des Paketes fand er jedoch stattdessen Schokoladenfrüchte vor. Er erstattete Anzeige bei der Polizei.
Hinweise auf einen Zusteller als Täter
Die Ermittlungsgruppe des Polizeireviers Leipzig-Nord, die auf solche Delikte spezialisiert ist, übernahm diesen Fall und erfuhr im Dezember 2022 von weiteren fehlerhaften Lieferungen, die durch das Automobilunternehmen beim Versanddienstleister angezeigt wurden. Es fehlten Inhalte und die Pakete waren augenscheinlich nachträglich zugeklebt. Zudem waren die ursprünglich bestellten Artikel in Onlineshops noch bestellbar.Schlussendlich lenkten Zeugenbefragungen die Hinweise auf einen Zusteller.
Über 300 Gegenstände wurden sichergestellt
Am 27. Januar 2023 konnte dann der 32-Jährige Tatverdächtige auf dem Firmengelände eines Versanddienstleisters auf frischer Tat gestellt. Er war gerade dabei, sein Zustellfahrzeug zu beladen und hatte kurz zuvor ein Paket geöffnet. Bei der angeordneten Durchsuchung seiner Wohnung und einer angemieteten Lagerbox wurde umfangreiches Beweismaterial, darunter über 300 Gegenstände, sichergestellt. Der entstandene Schaden wird derzeit auf 30.000 Euro geschätzt. Die Ermittlungen werden fortgeführt. Der 32-Jährige hat sich nun wegen gewerbsmäßigen Diebstahls zu verantworten.