Nach dem Wohnungsbrand am vorigen Samstag in einem Leipziger Plattenbau fühlen sich die Mieter dort unwohl und wollen nicht mehr bleiben. Das ergab am Dienstag ein vor Ort-Termin. Jetzt äußerte sich die zuständige Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) zur Lage. "Grundsätzlich nehmen wir die Beschwerden unserer Mieterschaft sehr ernst und gehen den Hinweisen nach", erklärte die stellvertretende LWB-Pressesprecherin Linda Polenz auf Anfrage.
Objektives Verifizieren der LWB
Für die LWB gelte das "Gebot der Objektivität und des vorurteilsfreien Umganges" mit ihren Mieterinnen und Mietern, hieß es. Dies bringe die Notwendigkeit mit sich, im Raum stehende Vorwürfe von oder gegen einzelne Mietparteien "objektiv verifizieren" zu können, erläuterte sie. Gleichzeitig gelte es, etwaige Vorwürfe mietrechtlich einzuordnen. "Denn der Schutz der eigenen Wohnung gilt für alle Teile unserer Gesellschaft und endet bei der belegbaren Gefährdung Dritter oder dem Verstoß gegen Gesetze", machte Polenz deutlich. "Im konkreten Fall sind wir bereits im Rahmen des Mietrechts tätig geworden", berichtete die LWB-Sprecherin weiter. Bei den Bemühungen um den Hausfrieden an der Gundermannstraße in Paunsdorf gab es demnach Austausch zwischen - und mit - den Mietparteien durch die LWB. Dies inklusive Sozialmanagement.
Gebäudeelektrik wurde überprüft - keine Gefahr
"Wir haben großes Verständnis dafür, dass einige Mieter nach dem Brand am Wochenende nicht in ihren Wohnungen bleiben wollen", so die Aussage der Wohnungsgesellschaft. Polenz informierte: "Seitens der LWB wurde allen Mieterinnen und Mietern die Möglichkeit einer Ausweichwohnung offeriert". Dazu habe es bereits am Montag Gespräche gegeben. Konkret hieß es: "Neben der Option vorübergehend in eine Havarie-Wohnung der LWB oder ein Hotel zu ziehen, haben wir auch die Möglichkeit eines Umzugs angeboten". Einige Mieter hätten bereits andere LWB-Wohnungen besichtigt.
Haussanierung nach Brand
Die große Angst der betroffenen Plattenbaubewohner, es könne durch das eingesetzte Löschwasser nun zu gefährlichen Vorfällen mit der Gebäudeelektrik kommen, entschärfte die LWB. "Die stromleitenden Stränge waren im Zusammenhang des Brandes außer Betrieb gesetzt worden und wurden vor Wiederinbetriebnahme durch Fachfirmen geprüft und abgenommen", hieß es. Auch wurden demnach aktuell die Elektroverkabelungen in den Wohnungen untersucht. Zur Einschätzung des Gebäudezustandes war laut LWB am Donnerstag ein Gutachter im Haus. Bereits seit Montag befinde sich dort die Brandsanierungsfirma. "Sobald uns das Gutachten schriftlich vorliegt, werden wir nach dessen Empfehlung das Haus sanieren", so das Fazit.
erschienen am 16.09.2022