Borsdorf. "Kleine Taschenlampe brenn!" An diesen Hit der Sängerin Nenaaus dem Jahre 2002 könnte man denken, wenn man im Dunkeln durch die Gassen von Borsdorf (Landkreis Leipzig) flaniert. Dort weist nachts nämlich nur noch jede zweite Straßenlaterne den Weg. Ist das ein Schildbürgerstreich?
Abschaltungen zur Senkung des Energieverbrauchs
Mitnichten. Wie das Bauamt der Gemeindeverwaltung Borsdorf informiert, sind diese Abschaltungen zur Senkung des Energieverbrauchs gedacht. Einige Bürger und Bürgerinnen rieben sich jüngst über diesen bizarren Umstand wohl verwundert die Augen und hatten im Rathaus ihren Unmut über die "dunklen Straßenzüge" kundgetan. "Die aktuellen Strompreisentwicklungen gehen leider auch an den Städten und Gemeinde nicht spurlos vorbei", begründet indes die Borsdorfer Gemeindeverwaltung ihren ungewöhnlichen Sparkurs und berichtet: "Obwohl wir in den letzten Jahren bereits vielfach Energieeffizienzmaßnahmen unter anderem an den Straßenbeleuchtungsanlagen durchgeführt haben, lagen die jährlichen Stromkosten für die Straßenbeleuchtung 2021 noch bei etwa 90.000 Euro".
Sicherheit hat Vorrang
Gesetzliche Vorschriften, so eine nächtliche durchgehende Straßenbeleuchtung für bestimmte Gebiete, gibt es demnach in Sachsen nicht. Nur an Fußgängerüberwegen sowie stark befahrenen Straßen, an Kreuzungen oder Unfallschwerpunkten dürfen die Lichter nicht ausgehen. Hier hat die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer absoluten Vorrang. Wie es aus Borsdorf heißt, laufen die technischen Arbeiten zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung je nach Witterung und personeller Kapazität aktuell im gesamten Gemeindegebiet. Die abgeschalteten Leuchten werden durch rot-weiße Laternenringe gekennzeichnet.
erschienen am 13.02.2023