Leipzig. Der Geländefahrer, der seine Konkurrenten meist besiegte, verlor nun seinen letzten Kampf. Am 8. April erlag Klaus Teuchert seiner schweren Krankheit, wenige Tage nach seinem 83. Geburtstag. Wann immer der außerordentlich ehrgeizige Wahl-Leipziger, doch fairer Sportsmann durch und durch, in den 13 Jahren seiner Geländesport-Laufbahn unterwegs war, brachte er es national wie international zu Edelmetall. Mit dem Gewinn der Silbervase bei der Sechstagefahrt 1965 auf der Isle of Man manifestierte er seinen ersten großen Erfolg gemeinsam mit Werner Stiegler, Günter Baumann und Horst Golz. Ein Jahr später war er Teil der siegreichen DDR-MZ-Trophymannschaft im schwedischen Villingsberg, im Folgejahr im polnischen Zakopane und 1969 im westdeutschen Garmisch-Partenkirchen.
Erfolgreich bei Armeemeisterschaften unterwegs
In den Wintermonaten war Klaus Teuchert im Skijöring aktiv. Mit dem Eintritt in den Armeedienst 1958 begann im Folgejahr die Geländesportlaufbahn des 20-jährigen Börnicheners, die bis 1971 andauern sollte. Als Teil der ASG Vorwärts Kamenz war er erfolgreich bei Armeemeisterschaften unterwegs. Anfang 1960 wechselte er zum ASK Vorwärts Potsdam. Unter den Fittichen von Trainer Werner Rosenbrock fuhr er eine 175er-MZ. Die erste nicht nationale Goldmedaille brachte er zwei Jahre später von der Internationalen österreichischen Alpenfahrt mit nach Hause. In den beiden Folgejahren startete Klaus Teuchert für den MC Zschopau, wo er 1964 in Erfurt sein erstes Gold bei einer Sechstagefahrt errang. Doch dem Wohnungsmangel in Zschopau, wie in der gesamten damaligen DDR geschuldet, verschlug es den gebürtigen Börnichener in die Messestadt Leipzig.
Wahl-Leipziger wurde Vize-Europameister
Der Geländesportler schloss sich dem dortigen ASK an. Die Internationale Sechstagefahrt 1965 auf der Isle of Man bestritt er noch einmal auf der MZ ETS 175 - und landete einen weiteren ganz großen Erfolg als Teil des siegreichen Silbervasen- Quartetts. Im selben Jahr gewann Klaus Teuchert als 350ccm-Fahrer erstmals die DDR-Meisterschaft, was ihm nochmals 1967 und 1968 glückte. Zudem wurde er 1968 Vize-Europameister. Dem Geländesportler wurde dafür die Auszeichnung "Verdienter Meister des Sports" zuteil. Mit einem dritten Platz als Teil des Trophy-Sextetts bei der 46. Internationalen Sechstagefahrt im Jahr 1971 auf der Isle of Man setzte er den Schlusspunkt hinter seine Erfolgslaufbahn im Gelände.
Obwohl es den Erzgebirger nach Leipzig verschlug, blieb Klaus Teuchert eng mit der Region verwurzelt. So zog es ihn regelmäßig in die alte Heimat. In Zschopau gab es dann eine Zusammenkunft und angeregte Gespräche mit ehemaligen Mitstreitern, beispielsweise bei "Rund um Zschopau" oder der Classic Gelände-Fahrt.
Bis zuletzt gekämpft
Klaus Teuchert hinterlässt seine Ehefrau Karin und Tochter Susan und darüber hinaus auch eine große Lücke in der Geländesportszene. Seine Ehefrau sagte: "Klaus war ein sehr ordentlicher und zielstrebiger Mensch. Er hat bis zuletzt geglaubt und gekämpft, doch er hat seinen letzten Kampf verloren."
erschienen am 11.04.2022