Leipzig. Die Staatsanwaltschaft und die Polizeidirektion Leipzig berichteten am Freitag, den 16. Februar, über einen Brand in einem Mehrfamilienhaus im Leipziger Stadtteil Paunsdorf.
Leipzig-Paunsdorf am vergangenen Freitag
Es ist 2.40 Uhr. Anwohner berichten von Schreien und Hundegebell. Kurz danach warnen Rauchmelder vor einem Brand. In einer Wohnung in der Waldziestraße brennt es. Rauch dringt aus den Fenstern. Die Feuerwehr ist nach kurzer Zeit vor Ort. Der Brand wird schnell unter Kontrolle gebracht. In der verrauchten Wohnung entdecken die Retter zwei leblose Personen. Während ein Mann offenbar bereits tot war, wird eine Frau aus der Wohnung gebracht und mehr als 30 Minuten vor dem Haus wiederbelebt. Erfolglos. Eine dritte Person offenbar ein junger Mann, wird schwer verletzt und kommt ins Krankenhaus. Bei dem Brand wurden mehrere Personen leicht verletzt.
Mehr als ein tragischer Unfall
Offiziell spricht die Polizei von einem Brandereignis mit zwei Toten. Ein Brandursachenermittler würde zum Einsatz kommen. Vor Ort spricht sich jedoch schnell herum, dass es sich hier offenbar nicht um einen tragischen Unglücksfall handelt. Eine Tatortgruppe des LKA Sachsen sowie ein Staatsanwalt kommen zum Brandort. In der Gerichtsmedizin an der Johannesallee parkt ein Auto der Kriminaltechnik. Auf Nachfrage, weshalb eine Tatortgruppe sowie ein Staatsanwalt bei einem Brandort eintreffen, antwortet der Pressesprecher der Polizei - Olaf Hoppe ausweichend. Ein Brand sei immer erst einmal ein Tatort. Hört man sich vor Ort um, werden Anwohner und Zeugen konkreter. Im Treppenhaus und vor der Wohnung hätte sich sehr viel Blut befunden. Die Tür zur Wohnung wäre mit verrußt gewesen.
Verdacht: Zweifacher und versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und besonders schwere Brandstiftung
Am heutigen Montag bestätigt die Leipziger Polizei nun das, was am Freitag bereits spekuliert wurde: Bei dem Brandereignis handelt es sich keineswegs um ein tragisches Unglück. "Aufgrund der sodann eingeleiteten und durchgeführten Ermittlungen ergab sich der Verdacht eines Tötungsdelikts. Im Ergebnis der weiteren Ermittlungen wurden sodann zwei Jugendliche als Tatverdächtige vorläufig festgenommen und am Sonntag, den 18. Februar dem zuständigen Bereitschaftsrichter vorgeführt. Dieser erließ - auf Antrag der Staatsanwaltschaft Leipzig - gegen beide Beschuldigte jeweils einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes in zwei tateinheitlichen Fällen in Tateinheit mit versuchtem Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit besonders schwerer Brandstiftung." so Polizeisprecher Olaf Hoppe.
Schwer verletzter Sohn verlor seine Eltern
"Bei den getöteten Personen handelt es sich um eine 41-jährige Frau und deren 43-jährigen Lebensgefährte. Der 20-jährige Sohn wurde schwer verletzt." berichtet Staatsanwalt Andreas Ricken. Auf Grund des Alters der Beschuldigten geben die Ermittler keine weiteren Details zur Tat, als auch zu den Beschuldigten bekannt. "Als Jugendlicher gelten bei uns Personen im Alter von 14 - 18." fährt Ricken fort. Was sich genau in der Waldziestraße abspielte und welches Motiv die mutmaßlichen Täter hatten ist nun Gegenstand der Ermittlungen.
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