Leipzig. In den Monaten März und April 2022 wurden im Leipziger Norden mehrere Raubüberfälle auf Supermärkte begangen. In allen Fällen erschien ein Mann in den Märkten, der von den Kassiererinnen Geld forderte. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, bedrohte er die Kassiererinnen mit waffenähnlichen Gegenständen oder mit Messern. Die Ermittlungen zu den schweren Raubdelikten werden in der Leipziger Kriminalpolizei vom Raubkommissariat geführt.
Beamten fiel Tatverdächtiger auf
Im Zuge von verstärkten Streifentätigkeiten fiel Polizeibeamten in der vergangenen Woche in der Nähe eines Supermarkts im Leipziger Norden eine Person, ein 37-jähriger Deutscher, auf, die mit einem Fahrrad unterwegs war. Aufgrund der vorliegenden Personenbeschreibungen der einzelnen Überfälle wurde der Mann in einer ersten Bewertung als Tatverdächtiger für zumindest vier Überfälle angesehen.
Wohnungsdurchsuchung führt zu Überführung
Die festgestellte Person konnte durch die Polizei identifiziert werden. Ein durch das Amtsgericht Leipzig erlassener Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Beschuldigten wurde am vergangenen Donnerstag, dem 5. Mai, umgesetzt. Im Zuge der Durchsuchung konnten die Beamten mutmaßlich tatrelevante und zur Überführung des Beschuldigten geeignete Gegenstände sicherstellen. Zudem fanden die Beamten in der Wohnung des Beschuldigten Betäubungsmittel.
Beschuldigter in Justizvollzugsanstalt
Der 37-Jährige wurde vorläufig festgenommen und am Freitag, dem 6. Mai, einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Leipzig vorgeführt. Dieser erließ nach Prüfung der Ermittlungsakten auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts der schweren räuberischen Erpressung in vier Fällen, wobei zwei dieser Fälle wegen der Verwendung einer Waffe als besonders schwere räuberische Erpressung bewertet wurden. Der einschlägig mit Raub- und Betäubungsmitteldelikten vorbestrafte und derzeit unter Bewährung stehende Beschuldigte wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Die Ermittlungen dauern weiterhin an und umfassen auch die Prüfung, inwieweit der Beschuldigte für weitere vergleichbare Raubstraftaten der letzten Wochen im Leipziger Norden verantwortlich ist.