Leipzig. Noch bis Donnerstag geht die laufende europäische Mobilitätswoche. Auch Leipzig macht mit. Vor allem in den Stadtteilen steigen dazu spannende Aktionen. So verkehrt in Anger-Crottendorf probeweise täglich von 10 bis 18 Uhr im 20-Minuten-Takt ein kleiner Quartiersbus der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Wir fuhren mit.
Los ging es an der Haltestelle "Ostwache" in der Theodor-Neubauer-Straße. Ein freundlicher Busfahrer brachte uns zunächst über Peilickestraße und Friedrich-Dittes-Straße bis zur Köhlerstraße in Reudnitz. Weiter reisten wir mit ihm via Bergstraße zur Dornbergerstraße - und schließlich retour. "Ja, wir fahren im Kreis", erläuterte der nette LVB-Fahrer am Ende unserer kleinen Stadtteil-Tour schmunzelnd. Und seine Assistentin an Bord fügte hinzu: "Sinn der Sache ist es etwa, dass die Menschen hier gut zu ihren gewohnten Einkaufsläden, wie dem Konsum, gelangen können." Davon hätten am Sonnabend schon recht viele, vor allem ältere Fahrgäste Gebrauch gemacht, schilderte sie. Der komfortable Kleinbus steuert zudem gezielt Verbindungspunkte zu größeren LVB-Linien, so der 70 nach Markkleeberg-West an.
Derzeit prüfen die Leipziger Vekehrsbetriebe intensiv die Anbindung Anger-Crottendorfs an das übrige Busnetz. Diese ist bisher nämlich "crottenschlecht". Sollte jener Testbetrieb inklusive Teilnehmer-Fragebögen erfolgreich verlaufen, ist im Kiez laut LVB innerhalb des Projekts "Netz24" die Einführung einer Buslinie möglich. Wie oft ein dauerhafter Bus letztlich verkehren könne, hänge von den zu erwartenden Fahrgastzahlen ab.
"Pop-Up-Garten" und Straßenschule
Zum Start der Aktionswoche am Freitag wurde zudem die "kleine Merse" (Merseburger Straße) zu einer Fuß- und Radverkehrszone umgestaltet. Und der Verein "Superblock" wirbt im Leipziger Osten dafür, dass perspektivisch Straßenzüge verkehrsberuhigt werden. Und zwar soll der Durchgangsverkehr dafür auf die Hauptverkehrsstraßen umgeleitet werden. Die Idee orientiert sich am Vorbild Barcelonas. Dort sind solche Straßenblocks im Sinne grüner Oasen von rund 400 mal 400 Metern ohne Autoverkehr seit Jahren Alltag. In einem Mitmachforum soll nun am Dienstag erörtert werden, wie sich dieses Konzept für Leipzig umsetzen ließe.
Weitere Aktionen zur Europäischen Mobilitätswoche sind ein "Pop-Up Garten" in der Hildegard-/Ludwigstraße, eine Straßenschule auf der Schulze-Delitzsche-Straße 23 oder ein Stammtisch auf der Hildegardstraße 56. Und zum heutigen, autofreien Sonntag sind auf dem Platz am ehemaligen Rathaus in Plagwitz noch bis 17 Uhr Gespräche mit Nachbarn und Gästen zur Historie des Stadtteils angesagt...
Weitere Informationen und das Rest-Programm zur aktuellen Aktionswoche findet Ihr unter www.leipzig.de/emw.
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